In Österreich ist jedes fünfte Kind akut armutsgefährdet. Jeden Tag sind es mehr Menschen, die sich Essen, Heizen, Miete nicht mehr leisten können. Trotzdem echauffiert man sich eher darüber, dass Steuern auf Vermögen kommen könnten, als über immer mehr Menschen, die in die Armut rutschen.
Die Frage der Armut ist eine Frage der Ungleichheit. Nur wenn viele zu wenig haben, können manche sehr viel haben. In Österreich gehört dem reichsten Prozent der Menschen die Hälfte des Vermögens. Das klingt nicht nur nach viel - das ist viel. Zum Vergleich: Im antiken Rom gehörten dem reichsten Prozent der Leute „nur“ 16 Prozent des Vermögens. Und selbst im Land der „Freiheit der Superreichen“, den USA, ist der Anteil an vermögensbezogenen Steuern am Staatshaushalt fünfmal so hoch wie in Österreich. Und das, obwohl Spenden, etwa an Universitäten, von der Steuer absetzbar sind.
Was ist gerecht? Wer hart arbeitet, zahlt Steuern. Die großen Vermögen dagegen dürfen fern von der Allgemeinheit gebunkert werden? Ist es gerecht, dass Wohnraum zur Spekulation wird und sich mehr und mehr Menschen die Miete nicht leisten können? Kann es sein, dass ein Land nicht einmal seinen Kindern jeden Tag eine warme Mahlzeit garantieren kann?
Leistung müsse sich wieder lohnen? Erben ist keine Leistung. Eine angemessene Vermögenssteuer, gepaart mit intelligenten Investitionen für uns alle, ist dringend notwendig.
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