Berg „verlor“ 19 Meter

Felssturz in Tirol: Messungen zeigen Mega-Ausmaß!

Tirol
16.06.2023 14:29

3380 statt 3399 Meter hoch - nach dem massiven Felssturz am Südgipfel des Fluchthorns im Tiroler Silvrettagebiet am vergangenen Sonntag liegen seit Freitag die vom Land durchgeführten Auswertungen über die Kubatur der abgegangenen Felsmassen vom Berggipfel vor. Das Ausmaß ist weit größer, als ursprünglich angenommen.

Insgesamt eine Million Kubikmeter Gestein brach beim Mega-Bergsturz am vergangenen Sonntag ab. „Zur Einordnung: Das entspricht der Ladung von rund 120.000 Lkw. Der neue Südgipfel des Fluchthorns ist nun um 19 Meter niedriger und liegt rund 30 Meter nordöstlich vom ursprünglichen Ort“, schildert Landesgeologe Thomas Figl.

Das Fluchthorn nach dem massiven Bergsturz. (Bild: Land Tirol)
Das Fluchthorn nach dem massiven Bergsturz.

Die vom Land Tirol ausgewerteten Daten würden nun als Grundlage dienen, um weitere Maßnahmen zur Sicherung der Wanderwege vornehmen zu können. Zudem werden die Daten der Wissenschaft zur Verfügung gestellt, hieß es.

Datenerhebung mittels Laser-Scanning
Das Ausmaß des Felssturzes sei mittels Laser-Scanning erfasst worden: „Nach dem Ereignis wurde bereits am Dienstag eine umfassende Messung des Gebiets vorgenommen. Mit einem Laserscanner, der an einem Hubschrauber befestigt wurde, konnten hochgenaue Daten der Oberfläche des Abbruchgebietes und der unmittelbaren Umgebung gesammelt werden“, erklärt Maria Attwenger von der Abteilung Geoinformationen des Landes.

Visualisierung des Südgipfels des Fluchthorns nach den Messungen mittels Laser-Scanning. (Bild: Land Tirol)
Visualisierung des Südgipfels des Fluchthorns nach den Messungen mittels Laser-Scanning.

Durch den Vergleich mit Messdaten aus dem Jahr 2018 konnte die Kubatur ermittelt werden. Außerdem seien aussagekräftige Visualisierungen der Veränderungen erstellt worden.

Verlegung von Wanderwegen wird geprüft
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse könnten nun weitere Schritte getätigt werden. „In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Galtür und der Bezirkshauptmannschaft Landeck prüfen wir nun, inwieweit die aktuell gesperrten Wanderwege im Gebiet verlegt werden können“, sagt Landesgeologe Werner Thöny.

Alle erhobenen Daten werden zudem der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. „Die Messergebnisse bieten eine genaue und fundierte Grundlage, um das Ereignis auch wissenschaftlich aufzuarbeiten“, so Thöny.

Auftauender Permafrost als Ursache
Aufgehender Permafrost dürfte die Ursache für den gewaltigen Bergsturz gewesen sein. Im Zuge eines Erkundungsflugs waren freigelegte Eisflächen festgestellt worden. Unter Permafrost versteht man das Eis innerhalb eines Felses, das diesen wie ein Klebstoff zusammenhält.

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