Mit unserer Ernährung können wir große Schritte setzen, um Klima und Landschaft zu retten. Gerade ländliche Gegenden sind sehr wichtig.
Berufsbedingt überwiegt bei den Experten des Forum Anthropozän, das aktuell in Heiligenblut stattfindet, zwar der Pessimismus, aber das hält sie nicht davon ab, mutige Lösungen für den Klimawandel zu suchen.
„Ehrlicherweise wird es vorerst eher schlimmer, egal was wir tun“, warnt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. „Aber wenn jeder etwas weniger Schnitzel und dafür mehr Gemüse isst, hilft das schon sehr.“ Denn wer Fleischkonsum halbiert, senkt die Chancen deutlich, an schlimmen Krankheiten wie Dickdarmkrebs zu erkranken. Zusätzlich schont man die Umwelt, denn für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch braucht man 35 Kilogramm Pflanzen - eine deutlich größere Belastung für die Umwelt.
Gesunde Ernährung stellt für sozial Schwache eine besondere Herausforderung dar. „Gesundes Essen muss leistbar, verfügbar und zeitlich machbar sein, sonst leidet die Lebenserwartung - bis zu sechs Jahre bei den Ärmsten“, betont Andrea Schmidt, die sich mit Klima und Gesundheit beschäftigt. „Aber nur mit Fakten überzeugen wir nicht - es geht immer auch um Gefühl.“
Gesundes Essen muss leistbar, verfügbar und zeitlich machbar sein.
Andrea Schmidt
Für Ewald Galle vom Umweltministerium kann ausgewogenere Ernährung ein Erfolgsfaktor für ländliche Regionen sein: „Das Bergland ist schon jetzt wichtig für unser Essen. Wenn wir noch stärker den Fokus auf regionale und saisonale Produkte legen, können wir die Berglandwirtschaft erhalten. So verhindern wir Verlust von Wissen und Boden.“
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