16 Anschläge in der EU
Europol: „Terrorgefahr bleibt weiterhin hoch“
Islamistische Strömungen stellen nach wie vor die größte Gefahr in Sachen Anschläge dar. Doch Europol warnt in einem aktuellen Bericht auch vor der links- beziehungsweise rechtsextremistischen Szene.
Insgesamt 28 Terrorattacken sind laut dem jüngst veröffentlichten Europol-Bericht innerhalb der EU im vergangenen Jahr registriert worden - zwölf dieser konnten von den Sicherheitsbehörden noch rechtzeitig vereitelt werden, 16 Anschläge wurden von den Attentätern tatsächlich ausgeführt. Im Zuge dessen kamen insgesamt drei schuldlose Menschen ums Leben. Zwei der Opfer starben Anfang Oktober durch Schüsse eines rechtsradikalen Einzeltäters vor einer Schwulenbar in Bratislava.
Exakt einen Monat später attackierte ein Islamist nahe dem Bahnhof Gare du Nord in Brüssel zwei Streifenpolizisten mit einem Messer. Einer der Beamten erlag seinen Verletzungen. „Einzeltäter bleiben nach wie vor eine zentrale Bedrohung für die Sicherheitslage innerhalb Europas bezüglich Terror“, so Europol-Direktorin Catherine De Bolle.
Der Kampf gegen den Terrorismus bleibt eine Priorität für Europol und die EU. Dafür werden wir die internationale Zusammenarbeit weiter verbessern.
Catherine De Bolle, Europol-Exekutivdirektorin
Bild: JOHN THYS
Einzeltäter stellen das größte Risiko dar
„Die meisten Angriffe im vergangenen Jahr wurden von alleinhandelnden Verdächtigen verübt. Und das ist im gesamten Spektrum, vom Dschihadismus bis hin zum Rechts- und Linksextremismus, eindeutig zu beobachten“, ergänzt De Bolle. Nach wie vor gehe laut den europäischen Sicherheitsexperten von radikalen Islamisten die größte Gefahr aus – wenngleich seit dem territorialen „Sieg“ gegen den Islamischen Staat in Syrien und im Irak die Angst in den Köpfen der Bevölkerung seit einigen Jahren abgenommen hat. Dies sei allerdings ein trügerisches Sicherheitsgefühl.
Von den insgesamt 380 Verdächtigen, die im Jahr 2022 in den EU-Mitgliedstaaten wegen terroristischer Straftaten beziehungsweise wegen der Vorbereitung solcher festgenommen worden sind, handelte es sich laut dem Europolbericht bei 266 um mutmaßliche Dschihadisten.
Ukraine-Krieg schürt extremistische Gewalt
Doch auch die stetig wachsenden und immer gewaltbereiteren links- wie auch rechtsextreme Szenen stellen die Sicherheitsbehörden in ganz Europa vor immer größere Probleme. Im Zuge dessen gießt auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine Öl ins Feuer. Organisierte Lügenkampagnen von prorussischen Gruppierungen würden polarisieren und terroristische sowie extremistische Gewalt schüren.
So sei vor allem in der rechtsextremen Szene seit Kriegsausbruch von den Behörden deutlich mehr terroristische Gewalt zu beobachten gewesen. Auch im Internet, das mit seinen Propaganda-Möglichkeiten den perfekten Nährboden für Radikalisierung bietet.
Todeswerkzeuge aus dem eigenen 3-D-Drucker
Hightech steckt auch hinter einem weiteren, relativ neuen Phänomen, das den Sicherheitsbehörden mittlerweile seit Monaten immer größere Sorgen bereitet: selbst hergestellte, funktionsfähige und naturgemäß nicht registrierte Waffen aus dem 3-D-Drucker. Bevorzugt eingesetzt von rechtsradikalen Tätern ...
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