Vor 35 Jahren verliebte sich der steirische Schauspieler Martin Weinek ins Südburgenland und ließ sich in Hagensdorf nieder, um Wein anzubauen. Zurzeit hat der Tausendsassa, der auch als Winzer, Heurigenwirt und Theaterintendant tätig ist, besonders viel um die Ohren - und sogar den Pumuckl am Hals.
Nomen est omen: Im Fall von Martin Weinek stimmt das definitiv. Nicht umsonst begeistert der Theater- und Filmschauspieler, dem einst als Inspektor Kunz in der Fernsehserie „Kommissar Rex“ der Durchbruch gelang, zurzeit mit seinem musikalischen Kabarett „Vivat Wein“. Darin schwadroniert der 58-jährige Hagensdorfer genüsslich über die Geschichte des Weinbaus und seine sozialpolitischen Auswirkungen.
Schmausen und übernachten
„Das Programm ist kulinarisch aufbereitet, sodass sie Leute Neues erfahren, aber auch nebenbei ein Glaserl trinken können“, sagt der Winzer, der mit seiner Frau Eva selbst sechs Hektar bewirtschaftet. Mit den zehn größten Uhudler-Weinbauern des Südburgenlandes haben die Eltern zweier Söhne (Leonard ist 22, Laurids ist 20) eine Winzer-Kooperative gegründet und unter der Marke „Uhudlerland“ vor Kurzem den ersten Flagshipstore in Graz eröffnet. Online sind ihre Spezialitäten über den Online-Shop „my burgenland“ erhältlich.
Darüberhinaus führt Weinek am Kulmer Berg ein uriges Schenkhaus, das vor allem bei Radtouristen beliebt ist. Seine Gäste bewirtet der hemdsärmelige Burgenländer natürlich selbst: „Hin und wieder stehe ich auch hinterm Herd und helfe unserem Koch.“ Wer einmal ein Glas zu viel erwischt, übernachtet einfach in Weineks Weinlodge oder seinem Kellerstöckl: „Zwei weitere Kellerstöckl befinden sich gerade in Bau. Auch die richte ich selbst her.“
Großes Theater für den kleinen Mann
Doch damit nicht genug: Ab 3. August kann man den Mimen bei den Festspielen auf Schloss Tabor bewundern. Da schlüpft er nämlich in Jacques Offenbachs Operette „Die schöne Helena“ in die Rolle des König Menelaos: „Ich verkörpere Helenas Ehemann und ertappe sie bei einem Seitensprung mit Prinz Paris. Als ich meinen Rivalen verhaften lassen will, gelingt ihm die Flucht und er entführt Helena. Heute weiß man, dass diese Entführung die Ursache des Trojanischen Krieges war“, schildert Weinek.
Gleich im Anschluss daran übernimmt der Intendant des Uhudler-Theaters ab 31. August in „Lache Bajazzo“ die Hauptrolle: „Wir spielen heuer die neunte Saison. Mein Anliegen ist, dass auch das einfache Publikum ohne Vorbildung großes Theater versteht. Bisher ist uns das immer gelungen, deshalb waren wir immer ausverkauft. Tickets kann man jetzt schon kaufen.“
Der Kobolt heckt Neues aus
Wer Weinek lieber im Fernsehen und auf der Kinoleinwand erleben möchte, wird ebenfalls bedient. In der neuen TV-Serie „Neue Geschichten vom Pumuckl“ gibt er den fiesen Chef des jungen Meister Eder, der die Tischlerwerkstatt seines Großvaters übernimmt und dort dem frechen, Schabernack treibenden Kobold mit dem roten Haar begegnet.
„Am 24. Juni werden die zwölf neuen Folgen beim Filmfest München erstmals dem Publikum vorgestellt, danach kommen sie ins Fernsehen“, freut sich der Tausendsassa. Im August feiert Weinek dann noch mit August Schmölzers Romanverfilmung „Der Totengräber im Buchsbaum“ und dem Eberhofer-Krimi „Rehragout-Rendezvous“ Premiere: „Darin spiele ich einen Verdächtigen.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.