In St.Petersburg
Südafrikas Präsident bei Gespräch mit Putin
Nach seinem Besuch an der Spitze einer Friedensmission afrikanischer Staatschefs in Kiew ist Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Samstag in Russland eingetroffen. Der Präsident sei in St. Petersburg angekommen, teilte das südafrikanische Präsidialamt im Onlinedienst Twitter mit. Dort werde Ramaphosa den russischen Staatschef Wladimir Putin treffen, „um einen Weg zum Frieden nach dem 16-monatigen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland“ zu suchen.
In der Mitteilung wurde hervorgehoben, dass die militärische Auseinandersetzung „zerstörerische wirtschaftliche Folgen, den Verlust an Menschenleben und globale Instabilität“ mit sich bringe. Die Delegation um Ramaphosa hatte am Freitag in Kiew beide Seiten zur „Deeskalation“ aufgerufen. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj lehnt Verhandlungen mit Russland zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ab. Das südafrikanische Präsidialamt sprach am Samstag dennoch von „konstruktiven Gesprächen“ mit Selenskyj.
Afrikanische Länder stark betroffen von Ukraine-Krieg
Der Friedensmission gehören neben Ramaphosa drei weitere Präsidenten afrikanischer Länder an: Macky Sall (Senegal), Hakainde Hichilema (Sambia) und Azali Assoumani (Komoren), der derzeit den Vorsitz der Afrikanischen Union innehat. Dabei sind auch Vertreter aus dem Kongo, aus Uganda und Äypten. Afrikanische Länder sind stark betroffen von den infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine extrem gestiegenen Getreidepreisen und von weiteren Auswirkungen auf den Welthandel. Sowohl die Ukraine als auch Russland sind international wichtige Produzenten von Weizen und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Im Ukraine-Krieg nehmen die afrikanischen Länder allerdings unterschiedliche Positionen ein - manche stellen sich auf die Seite der Ukraine, manche bleiben neutral, andere wenden sich Moskau zu. Südafrika wird im Westen immer wieder kritisiert, weil das Land den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bisher nicht verurteilt hat.
Einige Analysten gehen davon aus, dass die afrikanische Delegation von Moskau möglicherweise ein paar Zugeständnisse bekommen könnte - im Vorfeld eines Russland-Afrika-Gipfels nächsten Monat.
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