Zu wenig Nachschub

Wie kann der Landesdienst neue Mitarbeiter locken?

Oberösterreich
19.06.2023 09:00

Dem Land Oberösterreich geht, etwas zugespitzt gesagt, das Personal aus. Das heißt, dass Personalrecruiting und die Präsentation des Landesdienstes als attraktiver Arbeitgeber eine der Hauptaufgaben des designierten neuen Landesamtsdirektors, also des obersten Chefs der Landesverwaltung, Thomas Schäffer sein wird.

Dem Land Oberösterreich geht, etwas zugespitzt gesagt, das Personal aus. Das sieht man an der stetig wachsenden Zahl von Ausschreibungen am Karriereportal des Landes, und das belegen objektive Zahlen: Im Jahr 2022 gab es insgesamt 426 Pensionierungen und weitere 418 Beendigungen von Dienstverhältnissen aus diversen sonstigen Gründen (Kündigungen, einvernehmliche Lösungen, etc.). Im selben Jahr wurden aber nur 530 neue Mitarbeiter im Zuge von Objektivierungsverfahren aufgenommen. Da klafft eine Lücke von zirka 300 fehlenden Bediensteten. Das Durchschnittsalter der Landesbediensteten im heurigen Jahr ist 45,83 Jahre.

Mehr Homeoffice und mehr Laptops
Schon unter dem scheidenden „LAD“ Erich Watzl hat man sich als moderner und attraktiver Arbeitgeber präsentiert, bei dem Personalentwicklung großgeschrieben wird. Beispiele dafür: Im Jahr 2020 nahmen erst 250 Landesbedienstete Telearbeit in Anspruch, derzeit arbeiten rund 2500 regelmäßig im Homeoffice. Die Zahl der Laptops für die 10.239 Mitarbeiter ist in dieser Zeit von rund 2400 auf gut 6600 gewachsen.

Mehr Schwung für Deregulierung nötig M
Mehr als neun Jahre war Erich Watzl, einst ÖVP-Stadtpolitiker in Linz, als oberster Verwaltungschef beim Land Oberösterreich aktiv. Wegrationalisiert hat er sich nicht, dafür hat die Politik gesorgt: In seiner Amtszeit hat sich die Anzahl der Direktionen von elf auf zehn reduziert, jene der Bezirkshauptmannschaften von 15 auf 14 und jene der Abteilungen von 33 auf 31. 
Sicher gab es einige Optimierungen und Straffungen in der Landesverwaltung, aber der große Schwung an Entbürokratisierung und Deregulierung ist lange vorbei. Der Schwund an Personal allerdings wird hier für ein „Comeback“ sorgen müssen. Am meisten hat es der Landtag in der Hand, wenn er als Gesetzgeber für effiziente und sparsam umsetzbare Regeln sorgt.

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