Das Ekazent in Hietzing war ab den 1960ern architektonische Blaupause für Dutzende auf dem Reißbrett entworfene Einkaufsgrätzel im Umfeld neuer Wohnbauten in Wien. Nun ersetzen Büros und Wohnungen die angegraute Struktur.
Ende nächsten Jahres soll das Hietzinger Ekazent nicht wiederzuerkennen sein: Jener Gebäudeblock, der einst das Park-Kino und zuletzt eine Libro-Filiale beherbergte, wird abgerissen und durch Büros mit Supermarkt im Erdgeschoss ersetzt. Zeitgleich wird das ehemalige Hotel komplett entkernt und ebenfalls in Büros umgewandelt. Die Geschäfte im Erdgeschoss sollen erhalten bleiben.
Schmaler Baukörper bleibt
Nur die beiden schmalen Baukörper, in denen sich etwa eine Buchhandlung, eine Fleischhauerei und eine Parfümerie befinden, werden bestehen bleiben - allerdings zum Teil mit Wohnungen überbaut.
Verblasste Architektur-Ikone
Damit verschwinden die letzten Reste eines architektonischen Konzepts, das ganz Wien geprägt hat: Das Hietzinger Ekazent als auf dem Reißbrett geplantes „dörfliches“ Einkaufsgrätzel zog bei seiner Eröffnung im Jahr 1962 staunende Menschenmassen an und diente in weiterer Folge als Vorlage für alle neu gebauten Nahversorger-Strukturen rund um Wohnanlagen.
Die ursprüngliche Idee eines locker-gruppierten Einkaufsareals mit vielen Durchgängen und Freiflächen hielt aber ohnehin nicht lange durch: Schon seit 1964 wurde immer wieder umgebaut, um zuvor freie in vermietbare Flächen zu verwandeln.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.