Eva wollte nur reisen
Fassungslosigkeit nach Angriff in Neuschwanstein
Der tödliche Angriff auf zwei Amerikanerinnen bei Schloss Neuschwanstein sorgt für Fassungslosigkeit - in Deutschland, aber auch in der Heimat der beiden Opfer.
„Es bricht mir einfach das Herz!“, Nachbarin Debbie Krull lebte nur wenige Häuser entfernt von Evas Familie - jener 21-Jährigen aus Naperville im US-Bundesstaat Illinois, die vergangene Woche bei Schloss Neuschwanstein von einem Amerikaner (30) belästigt und nahe der 50 Meter hohen Marienbrücke einen Abgrund hinabgestoßen worden war (siehe Video oben). Noch immer fällt es der Nachbarin schwer zu verarbeiten, was Tausende Kilometer entfernt in Deutschland vorgefallen ist: „Das hätte einfach niemals passieren dürfen!“
Eva und ihre Freundin Kelsey waren vom 30-Jährigen auf einen Pfad gelockt worden. Dort belästigte er Eva sexuell. Als die Frauen sich wehrten, stieß er sie nacheinander einen steilen Abhang hinab – erst Kelsey (22), kurz darauf auch Eva.
Beide Touristinnen waren Studentinnen. Sie waren in Europa, um ihren Abschluss an der University of Illinois zu feiern. Erst im Mai hatten die Frauen ihre letzten Prüfungen in Informatik und Computertechnik erfolgreich hinter sich gebracht.
Brutales Vorgehen noch ein Rätsel
Insidern zufolge sind Angehörige der überlebenden 22-Jährigen bereits von den USA nach Deutschland geflogen, und auch die Familie der toten Eva wird erwartet. Warum der Täter dermaßen brutal vorging, ist Ermittlern ein Rätsel. Die Behörden erhoffen sich neue Erkenntnisse zu dem Fall, dabei helfen könnten auch Videos und Bilder, die Touristen am Mittwoch zufällig rund um den Tatort gemacht haben.
Schloss Neuschwanstein zählt zu den berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Es soll Inspiration für Disneys „Cinderella“-Schloss gewesen sein und hat auch Ähnlichkeit mit dem Dornröschen-Schloss in Disneyland. Jährlich kommen mitunter fast eineinhalb Millionen Besucher. Im Sommer drängen sich jeden Tag durchschnittlich mehr als 6000 Besucher durch die Räume des Schlosses, berichtet die Schlösserverwaltung.
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