Fast neun von zehn queeren Personen wurden in Österreich in den vergangenen Jahren diskriminiert. Drei Viertel von ihnen führten das auf ihre sexuelle Orientierung zurück, wie der erste LGBTQIA+-Gesundheitsbericht zeigt. 2021 wurden 376 entsprechende Hassverbrechen registriert.
Diese werden seit 2020 erhoben, Zahlen für das Vorjahr werden erst im Juli veröffentlicht. Bei den Hassverbrechen aufgrund sexueller Orientierung dominierte laut dem Bericht die homophobe Motivlage, bei Geschlecht die Frauenfeindlichkeit. Ungefähr zwei Drittel der Taten entfielen auf Delikte wie Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, gefährliche Drohungen sowie Nötigungen. Sie wurden meist in der Öffentlichkeit begangen.
Derzeit sitzen zwei Jugendliche nach einem möglicherweise geplanten islamistischen Anschlag auf die Regenbogenparade am Samstag in Wien in U-Haft in St. Pölten. Die Parade selbst verlief ohne Zwischenfälle, am Abend wurde in der Wiener Innenstadt jedoch eine Frau zusammengeschlagen. Die Täter sollen sich zuvor homophob geäußert haben. 2021 wurden in Österreich 376 derartige Fälle erfasst.
Weitere Hassverbrechen fielen 2021 in die Kategorie Weltanschauung (2052), nationale/ethnische Herkunft (1874), Religion (750) und Behinderung (252). Seit August 2020 wird die Polizei im Erkennen und Erfassen von Vorurteilsmotiven flächendeckend geschult. Im Protokollierungsprogramm gibt es eine entsprechende Registerkarte „Motiv.“ Die eingetragenen Daten werden an die Justiz übertragen.
Unangebrachte Kommentare und Beleidigungen
Anfang Juni wurde in Österreich erstmals ein LGBTQIA+-Gesundheitsbericht veröffentlicht. Demnach sind fast neun von zehn queeren Personen in Österreich in den vergangenen Jahren diskriminiert worden. Beispiele sind unangebrachte Kommentare und Beleidigungen, aber auch der Druck, sich bestimmten medizinischen Behandlungen zu unterziehen.
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