Nach den Anschlagsplänen in Wien findet die Regenbogenparade in Oberösterreich am kommenden Samstag wie geplant statt. Die Polizei ist aber mit besonderen Vorkehrungen auf der Hut. Zuletzt kam es immer wieder zu Angriffen.
Jetzt erst recht! Die Veranstalter haben keine Sekunde daran gedacht, die für Samstag geplante Regenbogenparade in Linz aus Sicherheitsgründen abzublasen. Wie berichtet, hatte die Polizei am Wochenende Anschlagspläne auf das bunte Fest in Wien vereitelt. „Eine Absage wäre das Ziel der Gegner“, sagt Michael Müller (31), Sprecher der Homosexuellen Initiative (Hosi) Linz, die die sogenannte „Pride“ in Oberösterreich organisiert. Sie findet am Samstag wie geplant statt: „Denn wir lassen uns bestimmt nicht zum Schweigen bringen!“
„Keine Hinweise auf Gefährdungen“
Die Einsatzkräfte sind durch den Vorfall in Wien aber gewarnt: „Wir haben bereits besondere Sicherheitsvorkehrungen veranlasst“, sagt Karl Pogutter, Linzer Stadtpolizeikommandant. Welche das genau sind, kann er nicht verraten. Es seien jedenfalls genug Beamte vor Ort: „Die Pride wird wie jedes Jahr polizeilich abgesichert. Und: Es gibt in Linz keine Hinweise auf Gefährdungen.“
Parade über Landstraße
Organisator Müller erwartet 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie feiern die Vielfalt und fordern Gleichberechtigung für die LGBTQIA+ Community. „Man kann bis heute zum Beispiel mit dem Verweis ,du bist homosexuell, ich möchte dich nicht bedienen‘ aus einem Lokal geschmissen werden“, sagt Hosi-Sprecher Müller. Die Demonstranten der Pride wollen besseren Diskriminierungsschutz für Fälle wie diesen.
Die Demonstration startet am Samstag um 12 Uhr im Linzer Volksgarten. Um 13.30 Uhr zieht die Parade dann von dort über die Landstraße bis aufs Urfahranermarktgelände, wo mit Reden und Musik gefeiert wird.
Angriffe auf Regenbogen-Symbole
In den letzten Wochen kam es in OÖ immer wieder zu Angriffen auf Regenbogen-Symbole. Fünfmal wurde in Linz ein und dieselbe bunte Sitzbank von Vandalen beschädigt. In Sierning zerstörten Unbekannte zuletzt eine vor dem Gemeindeamt gehisste Regenbogenfahne. Und im Vorjahr wurde eine Gruppe von 14- bis 18-jährigen Teilnehmern der Linzer Pride brutal zusammengeschlagen.
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