Dieser Botanik-Thriller sorgte für viel Aufsehen: Ein 19-Jähriger soll den 30 Jahre alten Magnolienbaum in Perg (Oberösterreich) so schwer beschädigt haben, dass er entfernt werden musste. Am Montag fand der junge „Baum-Mörder“ in Linz einen gnädigen Richter.
Im Sommer des Vorjahres wurden sämtliche Äste des Magnolienbaumes am Perger Hauptplatz bis zur Hälfte eingeschnitten. Der 30 Jahre alte Stamm war danach so stark beschädigt, dass Gemeindemitarbeiter den Baum entfernen mussten. Der Schaden beträgt 20.000 Euro. Lange war unklar, wer hinter diesem Magnolien-„Mord“ steckt. Im Mai konnte die Polizei dann einen 19-Jährigen aus dem Bezirk Perg als möglichen Übeltäter ausforschen. Er soll mit einer klappbaren Handsäge gefuhrwerkt haben.
Beschuldigter vor Gericht geständig
Heute steht der 19-Jährige vor dem Landesgericht in Linz. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Der Beschuldigte bestritt zuerst die Tat, war dann vor Gericht aber geständig: „Ich hatte ein Alkohol-Problem“, gab er reumütig zu und erzählte, wie er zur Säge griff. „Ich würde es gerne rückgängig machen, kann aber nicht.“
Hohe Strafandrohung
Angeklagt war der 19-Jährige wegen schwerer Sachbeschädigung – das erklärt auch die hohe Strafandrohung. „Kleinere Sachbeschädigungen landen am Bezirksgericht. Dort liegen die Strafen bei bis zu sechs Monaten oder überhaupt nur bei einer Geldstrafe“, sagt Walter Eichinger, Sprecher des Landesgerichts. „Alles über 5000 Euro Schaden ist schwere Sachbeschädigung.“ Darunter fällt eben auch der jahrzehntealte Baum aus Perg.
Die zwei Jahre Haft waren aber nur die Maximalstrafe. Der 19-Jährige, der jetzt auch seine Lehre fertig macht, gestand seine Schuld ein und kam mit einer Diversion - das Urteil steht also nicht im Leumundszeugnis - davon: 80 Stunden gemeinnützige Arbeit und 1000 Euro Schadenersatz.
Für Sachbeschädigung kann man sogar noch länger ins „Häfen“ wandern: Ab 300.000 Euro Schaden drohen bis zu fünf Jahre Gefängnisstrafe.
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