Zerstückelt kehrte der „Schwarzacher Bär“ heim. Jetzt wird er präpariert und zum Schulungsobjekt für zukünftige Waidmänner. Das Haus der Natur und Wissenschafter schauen durch die Finger.
Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof betont: „Wenn ich sage, ich nehme den Bären, dann steht er mir auch zu. Gesetzlich.“ Die Rede ist vom „Schwarzacher Bären“, der Ende Mai tot auf den Bahngleisen zwischen Lend und Schwarzach entdeckt wurde.
Präparator arbeitet halbes Jahr am Bären
Nach einer Obduktion in Wien kehrte das Raubtier zerstückelt in zwei Kisten wieder nach Salzburg zurück. Am Donnerstag hat der Jäger-Chef den Kadaver einem Tierpräparator übergeben: Dieser wird etwa sechs Monate daran arbeiten, weiß Mayr-Melnhof. Und was passiert danach mit „unserem“ Bären? Immerhin ist seit mehr als 100 Jahren kein Bär mehr nachweislich auf Salzburger Boden gestorben. „Er kommt in den Schulungsraum der Jägerschaft am Paß Lueg“, sagt Mayr-Melnhof. Als Lernobjekt für zukünftige Waidmänner. Anhand des präparierten Wildtieres können Jäger besser ausgebildet werden, so der Jägermeister.
Die „Krone“ fragte, ob nicht die Salzburger ein Recht hätten, den Bären sehen zu dürfen, beispielsweise im Haus der Natur? Mayr-Melnhof verweist auf das Gesetz, betont auch: „Wenn ihn jemand sehen will, kann man zu Besuch kommen. Wir werden ihn auch bei der alljährlichen Jagdmesse aufstellen.“
Tatsächlich hätte das Haus der Natur den Bären „gerne“ gehabt und hatte auch offiziell angefragt, wie der Sammlungsleiter Peter Kaufmann erzählt: „Solche Präparate ermöglichen viele wissenschaftliche Untersuchungen.“ Er wisse, um die „rechtlich eindeutige Lage“, dennoch könnte der Bär durchaus eine eigene Sonderschau bekommen. Und: „Für Schulungszwecke könnten eigentlich undatierte Präparate hergenommen werden.“
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