„Macht bestürzt“
Zwei Feuerwehrleute bei Brand nahe Bonn gestorben
Bei einem Brand nahe Bonn sind zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Die beiden Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hatten am Sonntag ein Feuer in einem Motorradgeschäft bekämpft. Einen Tag später bestätigten Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, dass die Frau und der Mann tot seien (siehe Video oben).
„Dieses tragische Ereignis macht uns alle bestürzt und fassungslos“, sagte Sankt Augustins Bürgermeister Max Leitterstorf (CDU). Die Stadt werde die beiden nie vergessen. „Ihr selbstloser Einsatz verdient unseren größten Respekt“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Was war passiert? Um 11.18 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr am Sonntag alarmiert worden. Eine 30 Meter hohe schwarze Rauchwolke stand über dem Motorradgeschäft mit angrenzender Werkstatt - höchste Alarmstufe. Mehr als 200 Einsatzkräfte eilten zu dem Feuer, um es zu löschen. Elf von ihnen wurden verletzt. Eine Frau und ein Mann waren zunächst vermisst worden. Am Montag herrschte die traurige Gewissheit, dass sie tot seien.
Waren als erste im Gebäude
Die beiden umgekommenen Feuerwehrleute seien vermutlich mit als erste in das brennende Gebäude vorgestoßen, sagte Brandschutz-Experte Frank Hachemer. „Das kann und macht nicht jeder, sondern das ist immer ein speziell befähigter Trupp“. Die erfahrenen Mitglieder dieser Einheiten könnten zum Beispiel Atemschutzgeräte tragen. Diejenigen, die das machen, würden regelmäßig intensivmedizinisch untersucht werden, ab einem Alter von 50 Jahren jährlich.
Wie wir jetzt gerade in Sankt Augustin auf schlimme Weise erleben mussten, lässt sich hundertprozentige Sicherheit niemals erreichen.
Brandschutz-Experte Frank Hachemer
„Aber wie wir jetzt gerade in Sankt Augustin auf schlimme Weise erleben mussten, lässt sich hundertprozentige Sicherheit niemals erreichen“, sagte Hachemer weiter. Generell sei der Einsatztod von Feuerwehrleuten in Deutschland sehr selten. 1,3 Millionen Menschen sind dort bundesweit in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Auf keinen Fall dürfe nun schlussgefolgert werden, dass die Menschen nicht professionell ausgebildet seien.
Hohe Anteilnahme und Trauer
Am Montag in der Früh lag noch Brandgeruch in der Luft. Die Anteilnahme in dem Ort mit 58.000 Einwohnerinnen und Einwohnern war hoch. Blumen und Kerzen wurden aufgestellt - eine davon trug die Aufschrift „Für alle verstorbenen Feuerwehrleute.“ Die Ruine des ausgebrannten Motorradladens war am Montag noch weiträumig abgesperrt. Bagger räumten Trümmer weg, Spuren wurden gesichert, um die Brandursache ermitteln zu können.
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