Thibaut Courtois hat für Aufregung in Belgiens Fußball-Nationalteam gesorgt. Der Torhüter erschien aufgrund eines Streits um die Kapitänsbinde am Sonntag nicht beim Treffpunkt in Tubize und reiste nicht mit zum EM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Estland. „Ich bin überrascht und schockiert. Wir haben nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren würde“, sagte Teamchef Domenico Tedesco am Montagabend auf einer Pressekonferenz vor dem Estland-Spiel.
Da der nominelle Kapitän Kevin de Bruyne derzeit verletzt fehlt, herrschte vor der Österreich-Partie Rätselraten, wer die Kapitänsbinde bekommt. Tedesco entschied sich in der ersten Partie des Quali-Doppels für Inter-Stürmer Lukaku. Eine Entscheidung, die Courtois laut Berichten schlecht aufgenommen hat. Dabei war er vor dem Heimspiel in Brüssel noch für sein 100. Spiel im Nationaltrikot geehrt worden, seine Freundin Mishel Gerzig - die Hochzeit ist kommende Woche geplant - wurde dafür aus Madrid eingeflogen.
„Ich bin schockiert“
„Gemeinsam haben wir beschlossen, dass Romelu gegen Österreich Kapitän sein wird und Thibaut gegen Estland“, erklärte Tedesco am Montag. „Das war für alle in Ordnung, aber nach dem Spiel wollte er plötzlich mit mir reden und sagte, er würde nach Hause gehen, weil er enttäuscht und gekränkt sei“, so der Teamchef. „Ich habe von Anfang an versucht, ihm die Wertschätzung entgegenzubringen, die er verdient. In meinen Augen ist er der beste Torhüter der Welt. Ich liebe ihn als Torhüter, aber auch als Mensch. Ich bin schockiert“, sagte Tedesco.
Laut belgischen Medien hatte Courtois‘ Vater die Abwesenheit seines Sohnes mit einer Knieverletzung erklärt. Dem widersprach Tedesco. „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es eine Verletzung ist, aber ich kann nicht lügen“, betonte der Teamchef. Wie es mit Courtouis im Nationalteam weitergeht, ließ er offen. „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, etwas dazu zu sagen, denn wir haben morgen ein wichtiges Spiel“, sagte Tedesco. „Die nächsten Spiele sind im September und dann werden wir sehen.“
Belgien peilt im Baltikum einen Pflichtsieg an. Nach dem Remis gegen Österreich hält der Gruppen-Favorit bei vier Zählern aus zwei Partien.
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