„Spielt Europa in Zukunft überhaupt noch eine Rolle?“ Diese Frage stellt sich Stefan Pierer als Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich. Die enorm gestiegenen Kosten sorgen dafür, dass die Unternehmen gewaltig unter Druck geraten - auch und vor allem im internationalen Wettbewerb.
Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, die Inflation, der immer größer werdende Arbeitskräftemangel - all das fordert Oberösterreichs Industriebetriebe enorm. „Es ist eine extreme Herausforderung - im Vorjahr haben wir uns recht wacker und gut geschlagen“, sagt Stefan Pierer, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich.
Es sind viele Themen, die Pierer Sorgen machen. „Der Arbeitskräftemangel wird von Jahr zu Jahr schlimmer“, klagt der 66-Jährige. „Die Inflationssituation in Österreich ist hausgemacht“, ärgert sich Oberösterreichs Industrie-Sprecher, „aber aufgeben tun wir sicher nicht“.
Vor allem die Europäische Union bekommt von Pierer ihr Fett ab: Die Regulierungs-Wut der EU „hat uns auf die schiefe Ebene gebracht“, sagt jener Mann, der mit Blick auf die europäische Energiestrategie seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs 2022 meint: „Hier wurde total versagt.“
Kritik an Gewerkschaftern
Mit Blick auf die Lohnrunden im Herbst hatten Gewerkschafter zuletzt schon Position bezogen und klargemacht, aufgrund der anhaltend hohen Inflation bei den Kollektivvertragsverhandlungen aufs Ganze zu gehen. „Ich sehe, wie sich die aufplustern“, wundert sich Pierer, „ich erwarte mir von solchen Funktionären, dass sie nicht nur an die nächste Wahl denken, sondern daran, was für das Land gut ist.“ Europa hat laut ihm schon jetzt die höchsten Lohnstückkosten und deshalb im internationalen Wettbewerb gewaltig zu kämpfen.
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