Offene Worte von Jelena Dokic! Die ehemalige Wimbledon-Halbfinalistin brachte die erschütternde Wahrheit ans Licht, die sich hinter einem Foto verbirgt, das während ihrer Teenagerzeit bei den US Open aufgenommen wurde.
Depressionen, Missbrauch in den sozialen Medien und Gewalt durch ihren Vater Damir - es ist ein sehr persönliches und emotionales Posting von Jelena Dokic, die erschütternde Erfahrungen in ihrer Karriere machte. Ein Foto, das sie nun veröffentlichte, zeigt sie auf einer Pressekonferenz bei den US Open. „Jung, 17 Jahre alt, in einem Mediengewitter, nur wenige Wochen zuvor von meinem Vater bewusstlos geschlagen“, schreibt sie. „Ich habe mich so sehr bemüht, in der Pressekonferenz nicht zusammenzubrechen.“
Dass ihr Vater ein Rabauke ist, wusste die Tennis- und Medienwelt schon lange. Drohungen gegen den Schiedsrichter, Veranstalter und Reporter standen an der Tagesordnung. Ihre Einsamkeit kannte keine Grenzen. Die Medien wandten sich von ihr ab, weil Jelena aus Angst vor ihrem Vater immer zu ihm stand. „Nur wenige Jahre nach der Aufnahme dieses Bildes beging ich beinahe Selbstmord“, gesteht nun die ehemalige australische Tennisspielerin serbischer Herkunft. „Ich war traurig, gebrochen, allein, hatte Schmerzen und war zutiefst traumatisiert.“
Sportlich an der Spitze, seelisch am Boden
Als sie 2000 in Wimbledon im Halbfinale gegen Lindsey Davenport ausschied, war sie so verzweifelt über ihre Lage, dass sie mit Selbstgesprächen anfing. Ihr Vater beschimpfte sie, demütigte sie und sperrte sie aus dem Hotelzimmer aus. Nach einem verlorenem Grand-Slam-Halbfinale. Da war sie gerade mal 17. Zwei Jahre später war sie die Nummer vier der Weltrangliste. Sportlich an der Spitze, seelisch am Boden. Ab 2005 unterbrach sie den Kontakt zu ihrem Vater, der in Serbien blieb.
Und Dokic fand ins Leben zurück. 2014 bestritt sie ihre letzte Einzelpartie. In ihrem jüngsten Instagram-Beitrag meint sie, dass „hinter jeder starken Frau ein zerbrochenes Mädchen steht“. Ihre Erlebnisse haben sie „zu dem gemacht, was ich heute bin, und darauf bin ich stolz“. Mit ihrer Geschichte möchte die 40-Jährige zu offenen Diskussionen über psychische Gesundheit, Selbstmordprävention, häusliche Gewalt, Mobbing und Kindesmissbrauch anregen.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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