Teilbedingte Haft für einen Syrer, der illegale Migranten im Kofferraum eines Pkw beinahe ersticken ließ.
Manche Urteile unserer Justiz sind für viele Bürger einfach nicht mehr verständlich. So vermutlich auch jenes, das eine Richterin am Dienstag in Eisenstadt sprach. Doch der Reihe nach. Hosam A. kam aus Syrien nach Deutschland, integrierte sich, arbeitete und verdiente 2200 Euro im Monat.
2000 Euro als „Fahrer“
Doch dann brauchte er mehr Geld: „Meine Frau wollte den Führerschein machen.“ Deshalb suchte er einen „Job“ - und fand ihn. Als „Fahrer“ sollte er arbeiten und dafür 2000 Euro bekommen. Es handelte sich dabei um eine Schlepper-Fahrt. An der ungarisch-serbischen Grenze pferchte der 29-Jährige 14 illegale Migranten (türkische Staatsbürger) in seinen Pkw.
Sieben davon mussten über Stunden im Kofferraum liegen, litten unter Atemnot und erbrachen sich teilweise. „Die Reise hätte eigentlich bis nach Deutschland gehen sollen. Nicht auszudenken, wie das hätte enden können“, so die Staatsanwältin. Doch in Deutschkreutz war – glücklicherweise, sonst hätte es vielleicht Tote gegeben – Schluss. Soldaten des Bundesheeres stoppten den Wagen. Für den Schlepper klickten die Handschellen.
Gericht ließ Milde walten
Verteidigt von Top-Anwalt Andreas Reichenbach - dessen Honorar wohl deutlich mehr kostete als der Führerschein für die Ehefrau des Angeklagten - legte der brutale Schlepper ein eher halbherziges Geständnis ab. Und konnte damit offenbar das Herz der Richterin erweichen.
Denn während es in vergleichbaren Fällen durchschnittlich zwölf bis 18 Monate unbedingt gab, verurteilte Frau Rat den 29-Jährigen zu 18 Monaten teilbedingt. Gerade einmal sechs davon muss er hinter Gitter. „Ich bedanke mich“, so der Angeklagte angesichts dieses „Geschenks“ von Justitia.
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