Die „Notoperation“ für das steirische Krankenhauswesen ist eingeleitet, es bringt ein Millionenpaket fürs Personal und Veränderungen in den einzelnen Spitälern. Einige Sorgen bleiben - und noch mehr Geld wird notwendig sein.
Fast 130 Millionen Euro mehr gibt es für das Personal in den steirischen Landeskrankenhäusern, gleichzeitig wird aber gehörig umstrukturiert - und einige Abteilungen (Gefäßchirurgie in Bruck, Chirurgie in Bad Aussee sowie Geburtenstation in Hartberg) stehen vor dem Aus.
Dennoch gibt es vorerst keinen Sturm der Entrüstung (die Kritik der Oppositionsparteien war erwartbar und ist obligatorisch). Der Betriebsrat ist sehr zufrieden mit dem Personalpaket. Und in einem gemeinsamen Statement zeigten Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier (Bruck) und ihr Leobner Amtskollege Kurt Wallner Verständnis für Veränderungen im LKH-Verbund der beiden Städte.
Auch andere Ärzte wollen mehr Geld
Dennoch wirft das Paket neue offene Fragen auf: So sind am Grazer Uni-Klinikum 600 vom Bund finanzierte Ärzte angestellt - diese brauchen nun wohl auch ein kräftiges Gehaltsplus, Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg spricht von ungefähr 18 Millionen Euro. Hier muss Bildungsminister Martin Polaschek (immerhin ein Steirer) tief in die Tasche greifen.
Und auch die Ordens- und Privatspitäler kommen unter Zugzwang und werden, um attraktiv zu bleiben, bald beim Gesundheitsfonds vorstellig werden, macht sich der dortige Geschäftsführer Michael Koren keine Illusionen. Der Spatenstich bei den Grazer Elisabethinen am Mittwoch ist eine erst gute Gelegenheit dazu.
Med-Uni-Rektor Samonigg warnte zudem, dass die Veränderungen in den Krankenhäusern in den Regionen keine noch stärkere Verlagerung von Patientenströmen an das große Grazer Universitäts-Klinikum bringen dürfe: „Das müssen wir genau beobachten.“
Heikles Thema Nebenbeschäftigungen
Ein heikles Thema ist noch nicht final ausverhandelt: Auch die Nebenbeschäftigungsmodelle für Spitalsärzte soll neu geregelt werden, die Möglichkeit für die Mediziner sollen sogar ausgeweitet werden, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden - ein spannender Spagat. Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer wollte am Dienstag daher noch nicht ins Detail gehen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.