Es drehte sich alles um das Thema Liebe bei der Regenbogenparade 2023 in der Wiener Innenstadt. Drei Jugendliche werden verdächtigt, auf diesen Höhepunkt der Vienna Pride einen radikal-islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben. Völlig haltlos, meint der Anwalt des Jüngsten, Andreas Schweitzer.
Die drei Verdächtigen, ein 14-Jähriger und zwei Brüder im Alter von 17 und 20, hätten sich im Internet radikalisiert. Einer war der Polizei im Zusammenhang mit terroristischen Motivationen schon bekannt. Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) habe bereits im Vorfeld Kenntnis von den mutmaßlichen Plänen erlangt, rechtzeitig zugegriffen.
Verteidiger äußert sich erstmals
Bei einer Hausdurchsuchung wurden Säbel, Äxte, Airguns, Messer und Wurfsterne sichergestellt - auch bei dem erst 14-jährigen Verdächtigen. Sein Anwalt Andreas Schweitzer äußert sich jetzt erstmals zu den schwerwiegenden Vorwürfen gegen seinen Mandanten.
Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich gesehen habe, dass mein erst 14-jähriger Mandant in Untersuchungshaft ist.
Anwalt Andreas Schweitzer
„Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich gesehen habe, dass mein erst 14-jähriger Mandant in Untersuchungshaft ist“, zeigt sich Schweitzer entsetzt. Denn der älteste Verdächtige wurde bereits enthaftet. Es bestehe laut Gericht „kein dringender Tatverdacht“.
Keine Erwähnung der Pride in U-Haft-Beschluss
Anders als bei dem gerade einmal Strafmündigen. Dabei gebe es im Untersuchungshaftbeschluss „keine Erwähnung der Pride-Parade“, verrät der Anwalt. „Meine Vermutung geht dorthin, dass man mit diesen Vorwürfen den Bundestrojaner argumentieren möchte.“ - eine staatliche Online-Durchsuchungs-Maßnahme.
Sein Mandant bestreitet jedenfalls jegliche Vorwürfe betreffend eines Anschlagplans auf die Regenbogenparade. Aus „einsatztechnischen und kriminaltaktischen“ Gründen wurden die drei Jugendlichen zum Mittag am Tag der Parade verhaftet. Gefahr für die Besucher und Feiernden hätte laut DSN aber nie bestanden.
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