Im vergangenen November wollte Shell eine Hightech-Tankstelle in Siegendorf eröffnen. Doch der Einspruch eines Anrainers, der am Nachbargrund biozertifiziertes Ackerland verpachtet, verzögerte den Bau um Monate. Jetzt ist der Kampf „David gegen Goliath“ zu Ende. Die Shell-Tankstelle kommt!
„Die Baustelleneinrichtung beginnt bereits am 26. Juni, also kommenden Montag. Wir rechnen mit der Inbetriebnahme frühestens Ende September“, erklärt Saghi Froughivand, Leiterin des Tankstellengeschäfts von Shell Österreich auf „Krone“-Anfrage.
Ausgestattet wird die 2800 m² große Anlage mit acht Zapfsäulen für Diesel und Benzin. Neben einer Waschanlage, zwei Lanzenplätzen, zwei Staubsaugerplätzen, zwölf Parkplätze und zwei Behindertenparkplätzen bekommt die Tankstelle zudem ein Shell-Café und einen Billa-Unterwegs-Shop.
Leistungsstärkste Ladesäule Österreichs
Um auch Besitzer von E-Fahrzeugen anzulocken, werden vier Ultraschnellladesäulen integriert. „Dabei handelt es sich um die schnellste Ladesäule Österreichs. Sie wird mit 100 Prozent Ökostrom versorgt und ermöglicht es, E-Autos in kurzer Zeit vollständig aufzuladen. Die Terra 360 von ABB ist dafür ausgelegt, mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig zu bedienen“. Außerdem wird auf dem gesamten Fourecourt-Dach eine Photovoltaik-Anlage angebracht.
Flächenfraß schreitet voran
Wie viel Quadratmeter Boden dafür versiegelt werden - darüber wird geschwiegen. „Die verwendete Fläche für die Tankstelle entspricht den geltenden Vorgaben“, sagt Froughivand. Shell habe das Ziel, bis 2040 ein Netto-Null-Emissionen-Unternehmen zu sein.
Wir erweitern unser Sortiment um CO2-arme Kraftstoffe und werden fossile Treibstoffe sukzessive reduzieren. Das bedeutet nicht heute oder morgen, auch nicht in zehn Jahren, sondern schrittweise.
Saghi Froughivand, Leiterin des Shell-Tankstellengeschäfts in Österreich
In Österreich fokussiere man sich auf E-Ladesäulen und sei gerade dabei, bis 2025 ein flächendeckendes Shell Recharge Ultraschnellladenetz an den Tankstellen mit Fokus auf das höhere Straßennetz zu erbauen.
22 Millionen Autos
Dass es am Standort Siegendorf im Umkreis von drei Kilometern bereits fünf Tankstellen gibt, ist für Shell irrelevant: „Wir bieten andere Angebote.“ Viel interessanter ist für den Erdölkonzern, der im Vorjahr den Rekordgewinn von 16,2 Milliarden Dollar erzielte und trotz grüner Wende in fossile Brennstoffe investiert, dass 22 Millionen Autos pro Jahr die Ödenburger Strasse passieren.
Sollte sich das hartnäckig haltende Gerücht von einem möglichen Lückenschluss zwischen A3 und der ungarischen Autobahn M85 zu, die bereits vor Sopron steht, bewahrheiten, dürften es noch mehr werden. So oder so: Siegendorf soll für Shell zur neuen Goldgrube werden.
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