Brutal niedergestochen vom eigenen Sohn - das tragische Schicksal einer 54-Jährigen. Schon vor Jahren gab es Anzeichen für gewalttätiges Verhalten des 22-Jährigen. Die Mutter kümmerte sich aber immer weiter. Bis ein banaler Streit über eine Essensbestellung völlig eskalierte.
Mehrmals ermittelte die Staatsanwaltschaft Wien schon gegen den 22-Jährigen. Auch wegen Gewalt gegen die eigene Mutter - die aber nicht aussagen wollte. Sie ließ ihn trotzdem die meiste Zeit bei sich zu Hause schlafen.
„In einem extremen Wutanfall“ zugestochen
Was ihr am 28. Februar zum Verhängnis wurde: Der Wiener stach der 54-Jährigen mit einem Küchenmesser in den Nacken und den Rücken. Der Auslöser dieser tödlichen Bluttat könnte nicht banaler sein: Der Angeklagte habe Essen bestellen wollen, die Mutter habe ihm aber kein Geld dafür gegeben. Da stach er laut Anklage „in einem extremen Wutanfall“ dreimal zu.
„Meinem Mandanten tut der Tathergang furchtbar leid“, so sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger. Minuten nach der Tat bat der 22-Jährige die Nachbarin um Hilfe, erzählte ihr aber eine völlig andere Geschichte: Seine Mutter habe sich mit dem 36 cm langem Messer selber verletzt. Auch der Polizei liefert er anfangs eine ähnliche Version.
22-Jähriger marschierte mit Machete durch Wien
Schon früh fing der nunmehr wegen Mord angeklagte Mann an, Marihuana zu rauchen und zu spielen - seine Mutter unterstützte ihn trotzdem, übernahm die Erwachsenenvertretung, als ihr Sohn mit einer Machete im 16. Bezirk aufgehalten wurde. Und er deswegen kurzfristig eingewiesen wurde.
Laut Gutachten leide der Mann aus Wien-Liesing an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung - habe aber sehr wohl gewusst, was er tat. Besonders das Nachtatverhalten - Hilfe zu holen und dem Nachbar zu sagen, die Mutter hätte sich selbst verletzt - zeuge von Zurechnungsfähigkeit.
Neben der Mordanklage beantragt die Staatsanwaltschaft deswegen eine Unterbringung wegen Gefährlichkeit. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.
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