ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick lässt nach dem 2:0 gegen Schweden mit einer „Drohung“ an die Konkurrenz aufhorchen: „Es ist noch mehr drinnen!“
Zufriedenheit? Zurücklehnen? Gibt es nicht, wenn man Ralf Rangnick heißt. Auf die Frage, ob er verblüfft gewesen sei, dass Österreichs Nationalteam nach den schweren 90 Minuten von Brüssel noch einmal so eine Energieleistung abrufen konnte, verblüffte er mit seiner kurzen Antwort: „Nein!“ Warum „Nein“? „Weil ich nur darin bestätigt wurde, dass diese Spieler vor Mentalität, Gier und Siegeswillen nur so strotzen!“
Ein typischer Rangnick-Sager, der immer mehr will, es schafft, aus vielen noch ein paar Prozent mehr herauszukitzeln. Und darum richtete er nach dem 2:0 gegen Schweden fast schon eine „Drohung“ an die Konkurrenz: „Was mir gefällt, ist, dass die Jungs nach dem Belgien-Spiel gesagt haben: ,Wir haben ordentlich gespielt, manchmal auch gut, aber wenn wir sehr gut gespielt hätten, hätten wir auch in Belgien gewinnen können.‘ Wir haben auch gegen Schweden gut gespielt, teilweise sehr gut, aber ich weiß auch, dass wir bestimmte Dinge noch besser machen können, dass noch mehr drinnen ist.“
Junge Mannschaft
Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht, auch angesichts der Altersstruktur der österreichischen Nationalmannschaft, wie Rangnick feststellte: „Wir haben im Vergleich zu Schweden eine extrem junge Mannschaft auf dem Platz gehabt. Der einzige Spieler über 30 war David Alaba, der aber nicht gespielt hat und aussieht wie ein Spieler über 30.“ Und dazu kommen taktische Reife sowie Willensstärke: „Man kann bei unserer Mannschaft in jedem Spiel, vor allem in der Quali, sehen, was wir spielen wollen - auch in Phasen, wo vielleicht nicht alles perfekt läuft. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass wir am Ende einer langen Saison stehen und wie viel die Jungs gegen wohlgemerkt ausgeruhte Schweden investiert haben, dann zeigt mir das einfach die herausragende Mentalität und Einstellung der Spieler!“
Der erste Tupfen auf dem i, die direkte Qualifikation für die EURO 2024 in Deutschland, soll im Herbst folgen - die „Milchmädchen-Rechnung“ des Teamchefs: „In einer Meisterschaft würde man sagen: Die Hälfte ist gespielt, die Hinrunde ist um. Wenn wir in der Rückrunde noch mal genau so viele Punkte holen, sind wir sicher dabei!“
Siegermentalität
Rangnick und seine Spieler haben jedenfalls wieder eine Euphorie in Fußball-Österreich entfacht, der 64-Jährige, seit Anfang Juni 2022 im Amt, hat allen eine große Siegermentalität eingeimpft. In einem Jahr soll es bei der EURO in Deutschland die erste Krönung geben.
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