Kachowka-Katastrophe
Staudamm-Sprengung: Bereits über 60 Todesopfer
Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 62 gestiegen.
Russland meldete am Donnerstag 41 Todesopfer im besetzten Teil der Ukraine, die Ukrainer wiederum zählten bislang 21 Tote. Tatsächlich dürfte die Zahl der Toten aber wesentlich höher sein.
Der in russisch besetztem Gebiet liegende Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächige Gebiete. Kiew und Moskau werfen einander vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.
Zuletzt sind im Überschwemmungsgebiet Angaben aus Kiew zufolge durch russischen Beschuss ein Helfer getötet und acht weitere Personen verletzt worden. Die Männer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs die Umgebung, in der das Wasser bereits zurückgegangen sei, von Schlamm gereinigt.
Selenskyj spricht von Fortschritten an der Front
Der ukrainishe Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen am Mittwochabend - zwei Wochen nach Beginn der lange erwarteten ukrainischen Gegenoffensive - Fortschritte an der Front gelobt. „Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung“, sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache. Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall - auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien - werde der Feind vernichtet, meinte er.
Zuvor hatte Selenskyj die Erwartungen der Öffentlichkeit an die ukrainische Offensive noch gedämpft. So räumte er in einem BBC-Interview ein, dass die Offensive „langsamer als gewünscht“ vorankomme. Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.
Das neue Sanktionspaket der EU lobte Selenskyj als wichtig, um Russland weiter zu isolieren, „so lange das Hauptexportgut Russlands Bosheit und Tod sind“. Es gehe nun vor allem darum, Wege zur Umgehung der bisherigen Sanktionen abzuschneiden, so der ukrainische Staatschef.
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