Ukrainische Offensive
Raketenangriff: Krim-Brücke schwer beschädigt
Die ukrainische Armee hat in der Nacht auf Donnerstag offenbar die Chongar-Brücke, eine wichtige Verbindung der Oblast Cherson mit der Halbinsel Krim, angegriffen. Dabei wurden massive Schäden verursacht. Die Brücke ist nicht passierbar, der Verkehr musste umgeleitet werden.
Die Brücke sei mit Raketen vom Typ Storm Shadow beschossen worden, teilte der von Russland eingesetzte Gouverneur Wladimir Saldo am Donnerstag mit. Auch die Straße, die zur Brücke führt, sei beschädigt worden. Opfer habe es demnach nicht gegeben.
Die südukrainische Oblast Cherson liegt der Halbinsel Krim gegenüber und wird zum Teil von russischen Truppen kontrolliert. Obwohl Russland nicht die gesamte Region unter seiner Kontrolle hat, hat es sie wie auch Luhansk, Donezk und Saporischschja Ende September des Vorjahres annektiert.
Im Oktober war die Krim-Brücke, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet und die Kreml-Chef Wladimir Putin persönlich eingeweiht hatte, bei einer Explosion in Teilen beschädigt worden. Moskau hatte Kiew für den Anschlag mit einem Lkw verantwortlich gemacht. Die Ukraine bestritt dies. Die Brücke über die Meerenge von Kertsch ist für Russland ein wichtiger Versorgungsweg, um die in der Ukraine kämpfenden Soldaten mit militärischer Ausrüstung zu versorgen, und hat zudem einen hohen symbolischen Wert für Moskau.
Ukrainische „Vorwärtsbewegung“ im Süden
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt. „Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung“, sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache. Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall - auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien - werde „der Feind vernichtet“, meinte er. Zuvor hatte Selenskyj die Erwartungen der Öffentlichkeit an die ukrainische Offensive noch gedämpft.
So räumte er in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview der BBC ein, dass die Offensive „langsamer als gewünscht“ vorankomme. Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.
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