Schlecht bewertet
Baumarkt-Boot tauchte mit 40-Euro-Controller ab
Das verschollene Tauchboot „Titan“ wird von einem 40 Euro teuren Gaming-Controller gesteuert, der auf Amazon Hunderte schlechte Kundenrezensionen erhalten hat. Kunden beschwerten sich vor allem über „Verbindungsprobleme“. Die „Titan“ wird seit Sonntag vermisst.
In einem CBS-Beitrag prahlte der Gründer von OceanGate, Stockton Rush, für seine Kapsel Materialien „von der Stange“ verwendet zu haben. Das Baumarkt-Boot wird nach Angaben des Eigentümers, der ebenfalls zu den Vermissten gehört, von einem modifizierten Logitech G F710 Wireless Controller gesteuert, der bereits vor zehn Jahren aus der Mode war. Die beiden Thumbsticks hat OceanGate mit Kegeln verlängert, was offenbar präzisere Eingaben ermöglichen soll.
Das Gamepad - das mit zwei AA-Batterien betrieben wird - hat auf Amazon eine Gesamtbewertung von 4,2 von fünf Punkten, aber Hunderte von Ein-Stern-Bewertungen, die teilweise mehr als ein Jahrzehnt zurückreichen. User behaupten, das Gerät leide unter irritierenden und regelmäßigen Verbindungsproblemen.
Ein Käufer berichtete vor mehr als fünf Jahren: „Sobald ich mich mehr als 30cm (kein Witz, keine Übertreibung) von dem Empfänger weg bewege, fängt die Signalübertragung an zu versagen.“
Controller nicht für „die Ewigkeit“ gemacht
Zu den weiteren Themen der negativen Bewertungen gehören Probleme mit den Analogsticks des Controllers und dass das Drücken bestimmter Tasten das gesamte Pad durcheinander bringen würde. Mehrere Kunden halten zudem fest: Der Logitech F710 sei nicht für „die Ewigkeit“ gemacht.
Außerdem sei das kabellose Gamepad nur mit jahrzehntealten Windows- und Chrome-Systemen kompatibel. Dennoch ist es nicht unüblich, auf diese „alten“ Controller zurückzugreifen.
Auch US-Militär nutzt ähnliche Technik
Sie sind technisch im Vergleich zu den modernen Controllern einfacher aufgebaut und können oftmals leichter in komplexere Systeme integriert werden. Darum sind ähnliche Gamepads beim US-Militär im Einsatz, um Aufklärungsdrohnen und Periskope von Atom-U-Booten zu steuern.
Das Tauchboot wird seit Sonntagvormittag (Ortszeit) vermisst. Die „Titan“ war mit fünf Menschen an Bord auf dem Weg zum Wrack der 1912 gesunkenen „Titanic“ in rund 3800 Metern Tiefe. Etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Mutterschiff ab.
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