ÖFB-Team boomt wieder

„Unter Rangnick viel attraktiver als unter Foda“

Fußball International
22.06.2023 12:02

Die Stimmung beim 2:0-Sieg gegen Schweden war gewaltig. Mannschaft und Fans bildeten eine Einheit. Christoph Baumgartner feierte seine Tore in der Kurve, nach dem Schlusspfiff jubelten die Spieler dort lange mit den Fans. Und auch Teamchef Ralf Rangnick lobte die außergewöhnliche Atmosphäre. Die „Krone“ hat mit fünf Fanklubs über die aktuelle Euphorie rund um das Nationalteam gesprochen. „Die Mannschaft spielt unter Ralf Rangnick einen viel attraktiveren Fußball als unter Vorgänger Franco Foda“, heißt es unter anderem.

Bernhard Wastyn, Präsident der Hurricanes (Fanklub, der die Dienstag-Choreographie organisiert hat): 
„Ich bin seit Jahren der Vorsänger in der Kurve. Aber so eine Stimmung habe ich noch nie erlebt. Die beiden Heimspiele im März in Linz haben für Aufbruchstimmung gesorgt. Die Leistung in Belgien hat begeistert. Der Sieg gegen Schweden brachte Euphorie. Es ist auch eine Beziehung zwischen der Mannschaft und den Fans entstanden. Die Spieler haben nach dem Spiel der Kurve gedankt, mit uns gesungen und geklatscht. Die Wertschätzung uns gegenüber ist rüber gekommen. Die Choreographie war sehr aufwendig, es haben viele Leute mitgeholfen. Das Spruchband war 110 Meter lang, die rot-weiß-roten Rollbahnen 30 Meter lang und neun Meter breit.“

Franco Foda (li.) und Ralf Rangnick - unter Letzterem boomt das Nationalteam wieder. (Bild: GEPA, zVg)
Franco Foda (li.) und Ralf Rangnick - unter Letzterem boomt das Nationalteam wieder.

Andreas Grasmann, Gründer des Teamfanklubs Pielachtal: 
„Die Mannschaft spielt unter Ralf Rangnick einen viel attraktiveren Fußball als unter Vorgänger Franco Foda. Da ist richtig viel Zug zum Tor zu sehen. Man hat das Gefühl, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können. Auch die Mentalität hat sich geändert. Jetzt haben wir fast schon so eine Mentalität, wie sie Deutschland viele Jahre ausgezeichnet hat. Gegen Schweden hat das ganze Mittelfeld super gespielt. Patrick Wimmer war für mich der beste Spieler. Das Einzige, was in dieser Mannschaft noch fehlt, ist ein richtiger Knipser. So einer, wie es früher Toni Polster war.“

(Bild: GEPA pictures)

Daniel S., Obmann der Saukarln:
„Die jetzt entstandene Euphorie erinnert mich an die Qualifikation für die EURO 2016. In dieser Mannschaft steckt sehr viel Potenzial. Sie ist noch nicht am Limit angekommen. Das Team hat in Belgien und auch gegen Schweden um jeden Meter gekämpft. So etwas begeistert die Leute und holt sie zurück ins Stadion. Wenn die Spieler alles geben, geben auch die Fans alles. Die Party auf den Rängen nach dem Doppelpack von Christoph Baumgartner war großartig. Das Happel-Stadion war ein Hexenkessel. Mich stört die Laufbahn gar nicht.“

Markus Pohl, Mitglied der Red Eagles Austria: 
„Es war gegen Schweden von Anfang ein riesiges Fußballfest, die Stimmung war von der ersten Minute mega. Die Mannschaft hat eine phänomenale Mentalität an den Tag gelegt. Die Spieler haben trotz der vielen vergebenen Chancen und der unglaublichen Paraden von Schwedens Torhüter an sich geglaubt. Früher hätte Österreich so eine Partie trotz guter Leistung wahrscheinlich noch 0:1 verloren. Einziger Wermutstropfen war die Infrastruktur im Happel-Stadion. Wenn du über eine halbe Stunde brauchst, um ein Bier zu holen, passt das einfach nicht. Auch die Sanitäranlagen sind wirklich nicht mehr zeitgemäß.“

Gernot Thierschädl, Gründungsmitglied und Obmann der GLBG CREW: 
„Gegen Schweden hat angefangen mit dem Wetter einfach alles gepasst. Die Dramaturgie des Spiels mit den vielen vergebenen Chancen und Paraden des schwedischen Torhüters hat die Stimmung richtig hochgeschaukelt. Beim 1:0 ist es auf den Rängen komplett rundgegangen. Die Mannschaft ist zu einer Einheit geworden. Jeder zieht voll mit, es gibt auch keine Absagen von Spielern mehr. So einen Ärger, wie ihn bei Belgien Torhüter Courtois provoziert hat, ist derzeit unvorstellbar. In Brüssel hatten wir ein Spruchband, auf dem wir Heinz Lindner alles Gute nach seiner überstandenen Krebserkrankung gewünscht haben. Dafür hat er sich auf Instagram sehr nett bedankt. Ein Highlight war für mich auch, dass mir David Alaba in Linz nach dem Sieg gegen Estland sein Dress geschenkt hat.“

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