241 Schuldenregulierungsverfahren wurden nach Angaben des KSV1870 im ersten Halbjahr 2023 bereits eröffnet. Mit 66.400 Euro stehen die Vorarlberger Schuldner im Schnitt in der Kreide.
Die finanzielle Situation vieler Vorarlberger gestaltet sich zunehmend schwieriger. Die Kosten für Lebensmittel, Miete und Strom sind nach wie vor auf einem hohen Niveau. Die herausfordernde Situation lässt so auch die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stark steigen - und zwar um 42,6 Prozent (241 Fälle).
„Auch wenn der aktuelle Anstieg im Rahmen ist, braucht es zielgerichtete Lösungen, um die Menschen in Österreich nachhaltig zu entlasten. Vor allem für jene Menschen, die bereits vor der Teuerungswelle Probleme hatten, finanziell über die Runden zu kommen. Andernfalls wird die Rechnung nicht mehr allzu lange aufgehen und die Zahl der Privatkonkurse deutlich steigen“, erklärt Regina Nesensohn, KSV1870 Leiterin Standort Feldkirch.
Zahlen deutlich höher als vor Krisenzeiten
Zum Vergleich: Im Jahr 2019, und damit vor der Corona-Krise sowie den massiven Preissteigerungen, wurden bis zum Halbjahr knapp 270 Privatkonkurse eröffnet. „Die Menschen gehen in Krisenzeiten vorsichtiger mit ihrem Geld um und sparen an allen Ecken und Enden. Dennoch werden bei der aktuellen Kostenpolitik eher heute als morgen die privaten Reserven vieler Menschen aufgebraucht sein“, meint Nesensohn.
Die Prognosen sind alles andere als rosig: Die Expertin geht davon aus, dass bis Jahresende mit insgesamt rund 400 private Pleiten in Vorarlberg zu rechnen ist.
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