„Klimakleber“-Puppe

Funkenzünftler reichen „Rache-Klage“ ein

Vorarlberg
22.06.2023 15:22

Der Wirbel um die Klimakleberhexe „Grutha“, die heuer von der Funkenzunft im Montafon verbrannt worden ist, reißt nicht ab. Nachdem die Staatsanwaltschaft wegen Verhetzung ermittelt hatte, aber kein Verfahren einleitete, reicht der Funkenobmann nun eine Klage gegen die Pressesprecherin der Letzten Generation ein. Diese hatte die Sache ins Rollen gebracht.

Wie Letzte-Generation-Pressesprecherin Marina Hagen-Canava am Donnerstag bekannt gab, wurde gegen sie eine Klage eingereicht - und zwar von Funkenzunftobmann Markus Pfefferkorn. Dieser wirft der Klimaaktivistin üble Nachrede und Hass im Netz vor. Konkret geht es laut Hagen-Canaval um einen von ihr verfassten Online-Kommentar unter einem Instagram-Posting des ORF Vorarlberg über eine abgesagte Gesprächsrunde bezüglich des Verbrennens der „Klimakleber“-Puppe. Im Kommentar schrieb Hagen-Canaval: „Tja, also wir hätten gerne geredet, aber mit potenziellen Straftätern ist es wohl nicht ganz so leicht (es gilt die Unschuldsvermutung)“.

„Mangelnde Emotionskontrolle“
„Anstatt das eigene unwürdige Verhalten zu reflektieren und in konstruktiven Dialog zu gehen, soll ich mit einer Racheklage zum Schweigen gebracht werden - weil ich die offensichtliche Entgleisung bei der Funkenzunft Vandans angeprangert habe“, ist Pressesprecherin Hagen-Canaval überzeugt.

„Die Klage ist überflüssig und zerstörerisch. Pfefferkorn zeigt mangelnde Emotionskontrolle. Es ist nicht nur unverständlich, dass das Verbrennen einer Puppe, welche eine Person der Letzten Generation repräsentierte, vom Rechtsstaat offenbar akzeptiert wird, sondern auch absurd, dass ich wegen eines Online-Kommentars, in dem ich explizit die Unschuldsvermutung erwähne, verurteilt werden soll.“

„Sie hat es verdient“
Das Verbrennen der Klimakleberhexe im Februar hatte hohe Wellen geschlagen. Die Letzte Generation ließ das Vorgehen der Funkenzunft von der Staatsanwaltschaft prüfen. Diese ermittelte, dass es jedoch zu keinem Verfahren kam. Die Klimahexe „Grutha“ war mit Warnweste und Zöpfen ausgestattet, zudem hatte sie einen Superkleber in der Hand. Unter einem Bild der Hexe hatte die Zunft „Sie hat es verdient“ geschrieben. 

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Vorarlberg-Krone
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