Das Villacher Unternehmen Frierss pflegt enge Kontakte zu Italien. Deshalb gehört die Produktion von Mortadella zu einer der Spezialitäten des Betriebes.
Als erster Fleischerproduzent in Villach hat die Geschichte des Unternehmen Frierss im Jahr 1898 begonnen - das war vor 125 Jahren. Mit der besonderen Lage des Betriebes zu Italien und der persönlichen Liebe von Rudolf Frierss II. zum Nachbarland wurde im Laufe der Jahre begonnen italienische Produkte herzustellen. Damit leistete der Betrieb wahre Pionierarbeit. „In den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges hat ein italienischer Fleischer für meinen Großvater gearbeitet. Gemeinsam hatten sie die Idee, Mortadella zu fertigen“, schildert Geschäftsführer Rudolf Frierss.
Die Herstellung einer Mortadella ist eine Kunst, die wohl gelernt werden muss. Sie wird nicht gekocht, wie andere Frischwürste, sondern traditionell gebraten. Dabei verzichtet man auf die Zugabe von Trinkwasser. Was die Mortadella aus dem Haus Frierss so besonders macht, ist, dass nur bestes Schweinefleisch aus der Region nach original italienischem Rezept handwerklich verarbeitet wird. Die spezielle Gewürzmischung ist bis heute ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Das eigens entwickelte, mehrstufige Bratverfahren verleiht der Mortadella ihr erstklassiges Brataroma. Die Kunst der Fertigung wurde von Generation zu Generation weiter gegeben.
Qualität weiß zu überzeugen
Bis zum Beitritt Österreichs zur EU war die Frierss-Mortadella nahezu die einzige Mortadella, die in Österreich erhältlich war. Einzig Tirol war es erlaubt, über kleine Kontingente italienische Mortadella zuzukaufen. Nach dem Beitritt und dem Fall des Importverbotes kam es zu einer „Mortadella-Schwemme“.
Dank unserem kompromisslosem Qualitätsanspruch und dem Trend nach Regionalität kann sich unsere Mortadella unter den Italienern im gut sortierten Einzelhandel und Spezialitätengeschäften in Österreich erfolgreich behaupten.
Geschäftsführer Rudolf Frierss
Die Mortadella aus Österreich wird sogar bis nach Japan exportiert. „Unsere Würste unterliegen dem strengen österreichischen Lebensmittelkodex und liegen von der Qualität sogar über der höchsten italienischen Qualitätsstufe. Und bei den asiatischen Kunden zählt nur die beste Qualität sowie hervorragender Geschmack.“ Die Spitzenqualität wird seit Jahren durch Goldmedaillen und Höchstnoten durch die DLG bestätigt.
Der Name Mortadella leitet sich vom lateinischen „Murtatum“ ab und heißt „Wurst, die mit Myrthebeeren gewürzt ist“. Denn damals, als der Koch am Hofe von Ferrara Cristoforo Di Messisbugo im 16. Jahrhundert das Rezept der Mortadella kreiert hatte, gab es noch keinen Pfeffer in Europa. Damals wurde zur Herstellung teils Eselsfleisch verwendet.
Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums von Frierss, das heuer begangen wird, wurde am Freitag eine ganz besondere Mortadella „aus dem Ofen“ geholt - eine sogenannte „Riesenmortadella“, die fast 100 Zentimeter lang ist und einen Durchmesser von 28 Zentimeter hat. Im Vergleich dazu: Die „Standard-Mortadella“ hat eine Länge von 25 Zentimeter und einen Durchmesser von 16 Zentimeter. Eine Wurst diesen „Kalibers“ herzustellen, zählt zur Königsklasse - ebenso im Geschmack. Denn: Je größer das Kaliber, desto besser kommt das Brataroma zur Geltung. Die Wurst wurde nach traditioneller Art von Kurt Frierss sen. gebunden.
Die Riesenmortadella ist aktuell im „Frierss Feinen Haus“ in Villach aufgehängt. Denn Frierss lädt noch bis, Mittwoch (28. Juni) zum großen Schätzgewinnspiel. Hauptpreis ist eine italienische Jausenparty für zehn Personen. Die Top-Fünf-Schätzungen gewinnen je eine italienische Jause für vier Personen. Die Riesenmortadella kann noch die ganze Woche im „Feinen Haus“ verkostet werden. Und wer Mortadella nicht nur als Jause genießen will, der kann sich bei seinem Besuch auch gleich tolle Rezeptideen - zum Beispiel als Mortadella-Ravioli oder asiatische Frühlingsrolle - mitnehmen.
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