1:4 gegen Charkiw

Hlinka attestiert der Wiener Austria zu wenig Qualität

Fußball
01.12.2011 11:48
Die 1:4-Niederlage der Austria bei Charkiw in der Europa League am Mittwochabend hat den Klassenunterschied der beiden Teams deutlich aufgezeigt. "Man muss die Überlegenheit von Charkiw anerkennen", meinte Austria-Coach Karl Daxbacher. Auch wenn aufgrund des 0:0 von Alkmaar in Malmö noch die Mini-Chance auf den Aufstieg unter die letzten 32 lebt, gab man sich im Lager der "Veilchen" desillusioniert: "Wir sind von der Qualität her zu weit entfernt", meinte Verteidiger Peter Hlinka (im Bild Zweiter von rechts).

Hlinka, der den ungewohnten Part des verletzten Manuel Ortlechner in der Innenverteidigung hatte übernehmen müssen und vor dem zweiten Gegentor keine gute Figur gemacht hatte, analysierte nüchtern: "Wir haben uns teilweise sehr naiv verhalten. Wenn man in einem Auswärtsspiel so viele Konter bekommt, stimmt etwas nicht. Aber es ist einfach eine Frage der Qualität. Wenn man etwa die Brasilianer von Charkiw anschaut, die haben im Eins-Gegen-Eins überhaupt kein Problem. Und als wir diese Konterchancen gehabt haben, haben wir sie nicht zu Ende gespielt."

Auch Daxbacher ärgerte sich über die schnellen Gegenstöße der Ukrainer. "Wir hätten uns nicht so auskontern lassen dürfen", befand der Niederösterreicher. "Im Bestreben, etwas nach vorne zu machen, haben wir dann mit Abspielfehlern Kontermöglichkeiten eröffnet." Dennoch habe er nach der Halbzeit noch das Gefühl gehabt, ein Punkt sei in Reichweite. Florian Mader sah das ähnlich. "Nach dem Ausgleichstor war die Hoffnung sicher wieder da. Wir haben dann noch einmal alles probiert", meinte der Tiroler.

Daxbacher klagt über dumme Gegentore
"Wir haben dumme Gegentore bekommen", erkannte Daxbacher, der gerade über das Zustandekommen des dritten Verlusttreffers in der 60. Minute äußerst unglücklich war. "Das war besprochen, da muss einer dort sein", merkte er zum Kopfballtreffer Gueyes nach Eckball an. Immer wieder kassiert die Austria in der laufenden Saison ähnliche Tore. "Aber anscheinend kommen wir dort nicht hin. Es war zu sehen, dass wir uns da noch verbessern müssen. Charkiw hat die Räume sehr schnell zugemacht, war schnell wieder hinter dem Ball und dann aggressiv attackiert. Wir waren oft etwas überrascht, dass sie so schnell sind", erklärte Daxbacher. "Da können wir mit unserer Qualität nicht mit."

Die theoretische Chance lebt noch
Dass die theoretische Chance noch lebt, fand Daxbacher aber dennoch wichtig. "Somit ist das letzte Spiel auch für Fans und Zuschauer nicht reizlos. Wenn Metalist so spielt wie diesmal - und auswärts sind die Ukrainer noch stärker -, dann machen wir uns da schon noch Hoffnungen", meinte der 58-Jährige angesichts des abschließenden Gastspiels der "Metaller" in Alkmaar am 15. Dezember. Ein Heimsieg der Austria gegen Malmö FF am selben Tag ist aber jedenfalls Voraussetzung.

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(Bild: KMM)



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