Tötete Jogger
Gericht verschob Entscheidung über Problembärin
Der Trentiner Staatsrat hat die Entscheidung über das Schicksal der Problembärin JJ4 auf 13. Juli verschoben. Das Tier hatte Anfang April einen 26-jährigen Jogger getötet. Daraufhin war in Italien und in weiteren europäischen Ländern eine Debatte über das Zusammenleben von Bär und Mensch ausgebrochen.
Viele protestierten gegen ursprüngliche Pläne zur Tötung. Tierschützerinnen und Tierschützer fordern immer wieder, die Bevölkerung zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten. Der Tierschutzverband LAV stellte einen Antrag, die Entscheidung über das Schicksal der Bärin vor Gericht zu verschieben, und schlug vor, sie in ein Schutzgebiet in Rumänien zu bringen. „Wir sind bereit, mit der Verlegung von JJ4 ab sofort zu beginnen“, sagte Massimo Vitturi, Vorsitzender von LAV, dazu.
Anderer Bär für Tod verantwortlich?
Nach dem tödlichen Angriff auf einen Jogger am 4. April wurde das Tier eingefangen und in ein abgesichertes Wildgehege in der Region gebracht. Laut einem Gutachten, das Tierschützerinnen und Tierschützer erstellen haben lassen, wurde der 26-jährige Mann jedoch gar nicht von JJ4 getötet, sondern von einem Bärenmännchen. Das soll aus dem Abstand der Eckzähne in den Bisswunden ersichtlich sein.
JJ4 ist die Schwester des 2006 in Bayern getöteten Problembären Bruno. 1999 wurden zehn Bären aus Slowenien in die Region Trentino überführt. Die Braunbären vermehrten sich dort und haben in den vergangenen Monaten mehrere Tiere gerissen. Die autonome Provinz Trient forderte daraufhin mehr Freiheit bei dem Fang und der Tötung gefährlicher Exemplare.
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