Zustellung abgesagt

3800 Euro für Möbel bezahlt, Kika liefert nicht

Oberösterreich
24.06.2023 06:00

Ende April hatte Eleonora Hirnschrodt in Linz bei Kika Möbel für ihre Wohnung gekauft. Jetzt wurde der Termin für die Zustellung auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Ärger ist groß, das Geld vielleicht weg. Konsumentenschützer geben Tipps, wie Betroffene vielleicht doch noch an ihr Geld kommen können.

„Alles ist bezahlt, aber am Donnerstagvormittag habe ich ein Mail bekommen, dass der Liefer- und Aufbautermin kommenden Mittwoch abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben ist!“ – Stinksauer ist Eleonora Hirnschrodt (60) aus Linz, die bei Kika in der Freistädter Straße Ende April eine gesamte Wohnungseinrichtung gekauft hatte. Vier Wochen darauf traf der erste Teil der Bestellung ein, zumindest das Wohnzimmer ist nun fertig und bewohnbar.

Ware ist noch in Deutschland
Der Schlafzimmerschrank, eine Kommode, Nachtkästchen, die Küchen-Eckbank und ein Tisch samt zwei Sesseln sind aber (noch) nicht da. „Mir wurde zwei Tage vor dem Mail noch gesagt, es liege schon alles im Lager in Leonding. Als ich dort nachfragte, hieß es: Die Ware ist noch in Deutschland und wird wegen Problemen bei der Bezahlung nicht mehr geliefert“, ist die ehemalige Kammerrätin sicher, dass sie das Geld abschreiben kann.

3800 Euro hat sie für die fehlenden Möbelstücke bereits bezahlt. „Mein Angebot an den Standortleiter, dass ich im Gegenzug vorhandene Möbel um diesen Betrag im Geschäft abbaue und mitnehme, wurde abgelehnt. Er meinte, dass dann nichts mehr da wäre und niemand mehr etwas kaufen würde“, versucht die 60-Jährige alles, um an ihre Möbel zu kommen.

Im Schlafzimmer steht aktuell nur das Bett. Kleidungsstücke und Habseligkeiten hat die 60-Jährige in zahlreichen Kartons verstaut. (Bild: Dostal Harald)
Im Schlafzimmer steht aktuell nur das Bett. Kleidungsstücke und Habseligkeiten hat die 60-Jährige in zahlreichen Kartons verstaut.

Diese Schritte könnten das Geld noch retten
Nachdem sie mit dem Service vor der Pleite sehr zufrieden war, ist der Ärger jetzt umso größer. „Ich hätte nicht alles bezahlen sollen“, sagt die Linzerin. Ulrike Weiß, Konsumentenschützerin der Arbeiterkammer, rät ebenfalls: „Erst nach Lieferung bezahlen und so wenig wie möglich schon davor.“ Bei Eleonora Hirnschrodt handle es sich um einen Lieferverzug.

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Unser Ratschlag lautet immer, so wenig wie möglich anzuzahlen. Wenn man jetzt Verträge bei kika/Leiner abschließt, dann definitiv erst bei der Lieferung bezahlen.

Ulrike Weiß, AK-Konsumentenschützerin

„Auf unserer Homepage findet man einen Musterbrief, was man in so einer Situation tun kann: Schriftlich eine Nachfrist setzen. Wird diese nicht eingehalten, kann man vom Kauf zurücktreten. In diesem besonderen Fall ist die Frage, ob das anbezahlte Geld noch da ist, weil eine Insolvenz im Raum steht“, so Weiß. Hirnschrodt wird für ihre Möbel jedenfalls weiterkämpfen.

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