Was die Voestalpine ab September sogar rund um die Uhr anbietet, ist bei anderen Großbetrieben in Oberösterreich noch nicht einmal Zukunftsmusik. Wie die Firmen im Bundesland ob der Enns über eine eigene Kinderbetreuung denken, lesen Sie hier.
Die beiden Schlafzimmer sind fixfertig eingerichtet: Bücher mit Gute-Nacht-Geschichten stehen bereit, die Betten sind gemacht. „Einige Kinder haben schon Kuscheltiere mitgebracht“, verrät vivo-Chefin Regina Pernsteiner beim Rundgang durch die neue Voestalpine-Kinderwelt in Linz, die ab September eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung anbietet.
Den Nachwuchs vor der Nachtschicht abgeben und erst abholen, wenn man ausgeschlafen ist: Mit diesem Vorstoß greift der Stahlkonzern Schichtarbeitern unter die Arme. Ob auch andere Betriebe schon überlegen, eine Kinderbetreuung 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr anzubieten? Fehlanzeige!
Faserzeuger Lenzing, Kunststoffverarbeiter Greiner, Intralogistikspezialist TGW, Flugzeugzulieferer FACC und Anlagenbauer Fill finden derzeit mit Angeboten das Auslangen, die von Montag bis Freitag geöffnet sind. „Bis dato ist bei uns nicht einmal eine Nachmittagsbetreuung erforderlich“, verrät Andreas Fill, „zu unserer eigenen Überraschung“.
„Kein konkretes Projekt“
Polytec winkt wie Berglandmilch und efko bei einer firmeneigenen Kinderbetreuung ab. „Wir diskutieren mit unserem Betriebsrat immer wieder, aber ein konkretes Projekt ist bisher nicht herausgekommen“, verrät Chef Klaus Hraby.
BMW Steyr hat ebenfalls keinen Betriebskindergarten, prüft aber gerade die Möglichkeiten einer Umsetzung. Die Stadt Steyr und andere Rechtsträger seien für diese Prüfungsphase mit an Bord geholt worden. Auch bei B&R rauchen die Köpfe. „Zurzeit erheben wir den Bedarf. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist aus derzeitiger Sicht nicht geplant“, so der Automationsexperte mit Sitz in Eggelsberg.
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