Seit 2004 verboten
Strafen für Leihmutterschaft in Italien verschärft
Italiens Regierung unter Giorgia Meloni will die Strafen für Leihmutterschaft verschärfen. Diese ist im Nachbarland bereits seit 2004 verboten. Nun ist aber ein Gesetz geplant, wonach auch Paare strafrechtlich verfolgt werden können, die auf Leihmütter in anderen Ländern zurückgreifen.
Leihmutterschaft soll als „internationales Verbrechen“ anerkannt werden. „Wir werden über eine Art Amnestie für Familien mit Kindern, die mit Leihmutterschaft zur Welt gekommen sind, nachdenken müssen, sobald wir das neue Gesetz im Parlament durchgesetzt haben“, sagte Familienministerin Eugenia Roccella in einem TV-Interview. Der Entwurf, der derzeit diskutiert wird, sieht für Paare, die im Ausland eine Leihmutterschaft in Anspruch nehmen, Gefängnisstrafen von bis zu zwei Jahren und Geldstrafen von bis zu einer Million Euro vor.
Meloni für traditionelle Familienwerte
Italiens Premierministerin Meloni ist eine erklärte Verfechterin traditioneller Familienwerte. Sie sieht sich selbst als Kämpferin gegen eine angebliche „Gender-Ideologie“ und die „LGBT-Lobby.“ Ihre Regierung hat die Stadtverwaltungen angewiesen, Kinder von gleichgesechlechtlichen Paaren im Standesamt nicht zu registrieren. „Wir wollen das Geschäft mit Kindern stoppen, die durch Leihmutterschaft zur Welt kommen“, sagte Senatsvizepräsident Maurizio Gasparri. Die rechte Regierungspartei Lega sammelte zuletzt Unterschriften für eine Petition, die verschärfte Strafen für die Leihmutterschaft unterstützt.
Kritik gab es unter anderem von der Präsidentin der Regenbogenfamilien, Alessia Crocini. Sie sagte, es sei beleidigend, „unsere Kinder als (...) das Ergebnis einer Illegalität zu behandeln, weil diese Kinder im Ausland geboren wurden, wo Leihmutterschaft legal ist.“
90 Prozent der Italienerinnen und Italiener, die sich für eine Leihmutterschaft entscheiden, seien heterosexuelle Paare. LGBT-Paare mit Kinderwunsch müssten ins Ausland gehen, weil künstliche Befruchtung und Adoption sowie Leihmutterschaft im Inland für sie in Italien nicht erlaubt sind. Heterosexuelle Paare könnten stattdessen aber auch adoptieren oder künstliche Befruchtung nutzen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.