Im Darknet verkauft

In Wien gefasster Drogendealer an USA ausgeliefert

Österreich
24.06.2023 12:17

 Bereits im November klickten für einen Serben (33) in Wien die Handschellen, jetzt wurde Milomir D. den US-amerikanischen Behörden übergeben - dort droht ihm lebenslange Haft.

Dass es sich bei D. um einen ziemlich großen Fisch handeln muss, war den heimischen Behörden rasch klar. Denn die US-amerikanische Administration betrieb einen enormen Aufwand, um des 33-Jährigen habhaft zu werden. Der Serbe - er stammt aus einer Kleinstadt südöstlich von Belgrad - soll laut Anklage der Gründer und Betreiber des berüchtigten Darknet-Marktplatzes namens „Monopoly“ gewesen sein.

Seit 2019 wurden auf der Plattform illegale Betäubungsmittel - von Opiaten bis Psychedelika - sowie verschreibungspflichtige Medikamente gehandelt. Gezahlt wurde mit Kryptowährung, etwa Bitcoins.

Aufgestöbert und in Wien-Fünfhaus festgenommen
Zwei Jahre später konnte das FBI in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern den „Monopoly“-Server lokalisieren und vom Netz nehmen, dabei erhielten die Ermittler auch Einblick in ein Online-Forum, das mit dem Marktplatz verbunden war. Auf die Spur des Darknet-Drogenbarons kamen die Behörden, als er die kriminell erwirtschaftete Kryptowährung in altbewährtes Geld umwandeln wollte. Die weltweite Fahndung - auch nach möglichen Komplizen und Lieferanten - lief im großen Stil an.

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Kein Verdächtiger sollte sich in Österreich sicher fühlen, denn unsere Zielfahnder zählen zu der Elite ihrer Branche.

Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts (Bild: Zwefo)

General Andreas Holzer, Direktor des heimischen Bundeskriminalamtes

Am 2. November wurde D. in Wien aufgestöbert und schließlich im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus festgenommen. In seinem Auto stellen die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes elektronische Datenträger sowie Bargeld sicher. „Wir stehen den Strafverfolgungsbehörden weltweit als starker Partner in der Verbrechensbekämpfung zur Seite“, versichert Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes (BK).

Bis 23. Juni befand sich der Verdächtige in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft, nun „übersiedelte“ er (wohl eher unfreiwillig) nach Washington DC - dort droht ihm wegen Drogenhandels und Geldwäsche lebenslanger Knast.

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