Ermittlerteam entsandt
Kanada will Rätsel um „Titan“-Unglück lösen
Nach dem bestätigten Tod der fünf Insassen im Tauchboot „Titan“ nahe dem „Titanic“-Wrack hat Kanada eine Untersuchung der Tragödie eingeleitet. Das Weiße Haus lobte unterdessen den Rettungseinsatz.
Die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde (TSB) teilte am Freitag (Ortszeit) mit, man werde „eine Sicherheitsuntersuchung zu den Umständen dieses Einsatzes durchführen“. Die von dem Privatunternehmen Oceangate betriebene „Titan“ war von einem unter kanadischer Flagge fahrenden Mutterschiff an ihren Einsatzort gebracht worden.
Ermittlerteam entsandt
Die TSB entsandte eigenen Angaben zufolge ein Team von Ermittlern nach St. John‘s, Neufundland und Labrador. Sie sollen Informationen sammeln, Interviews führen und den Vorfall bewerten. In den kommenden Tagen sollten Aktivitäten mit anderen beteiligten Stellen koordiniert werden, hieß es weiter.
Nach dem Verschwinden der „Titan“ am Sonntag hatte die US-Küstenwache mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften rund 700 Kilometer südlich der kanadischen Insel Neufundland eine großangelegte Suche gestartet.
Warnungen missachtet
Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des „Titanic“-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt. Damit war klar: Die fünf Insassen, unter ihnen Oceangate-Chef Stockton Rush, sind tot.
Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgegeben hat und implodiert ist. Die „Titanic“ liegt in rund 3.800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen.
Nach Angaben verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots, und dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten.
Weißes Haus lobt Rettungseinsatz
Das Weiße Haus in Washington hat unterdessen die Suchaktion der Rettungskräfte gelobt. „Diese ganze Anstrengung war ein Beweis für das Können und auch für die Professionalität, die die Männer und Frauen, die unserer Nation dienen, jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Freitag in Washington.
Jean-Pierre sprach den Angehörigen der fünf Abenteurer ihr Beileid aus und dankte Kanada, Großbritannien und Frankreich für die Hilfe bei der Suche. Nach dem Verschwinden der „Titan“ in der Nähe des „Titanic“-Wracks am Sonntag hatte die US-Küstenwache mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften eine großangelegte Suche gestartet. Am Donnerstag waren die Insassen für tot erklärt worden.
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