Irre Stimmung bei ACSL

„Es ist brutal laut, du verstehst kaum ein Wort!“

Die TU Robots treffen im Spiel um Platz drei auf die Boku Beez.

(Bild: Matth.bec)

Ehe die Uni Wien Emperors gegen die WU Tigers im Summer Bowl kommenden Samstag um die Liga-Krone spielen und es anschließend in die wohlverdiente Sommerpause geht, dürfen mit den Boku Beez und TU Robots zwei weitere Teams noch einmal vor über 5000 Fans ACSL-Luft schnuppern.

„Unsere entscheidende Zutat lautet Konsistenz“, so Stuart Cheney, Head Coach der Beez im Gespräch mit krone.at über das Geheimrezept. „Wir wissen, wozu wir in der Lage sind, wir müssen das nur erneut auf den Platz bringen. Wenn wir das tun, kann uns nichts aufhalten.“ Vor allem im letzten Spiel gegen die bislang ungeschlagenen Tigers konnten die Boku-Studenten besonders in der ersten Hälfte mit einer bärenstarken Defense überraschen.

Mehr Fans als in den USA
Der Sieg blieb den Beez zwar verwehrt, die Brust wird im Spiel um Platz drei dennoch breiter sein. Dass die Boku heuer am Finaltag vor vollen Rängen im Stadion an der Hohen Warte spielen darf, hat sie vor allem dem Sieg gegen die MedUni zu Saisonbeginn zu verdanken. „Es ist irre. Ich habe in den USA Football gespielt und nicht einmal dort waren so viele Zuseher bei den Games. Vor so einer Kulisse zu spielen, ist einfach toll, es spornt dich an, wenn die Fans dir so zujubeln“, so Cheney.

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Vor allem den Spielern gibt die Atmosphäre die besondere Würze, die es nun einmal für ein Endspiel braucht. „Letztes Jahr waren wir zum Zuschauen verdammt, da war uns klar: nächstes Jahr müssen wir auch hier spielen. Zwar hat es letztlich nur zum kleinen Finale gereicht, die Vorfreude ist dennoch riesig“, blickt Beez-Quarterback Philipp Dygryn dem Spektakel entgegen.

Boku Beez

(Bild: Matth.bec)

Worauf es am Samstag ankommen wird? „Wir werden in der Defense unsere Basics exekutieren und in der Offense unser Spiel konsequenter durchziehen müssen. Wir haben gezeigt, dass wir den Ball bewegen können, jetzt müssen wir ihn auch wirklich in die Endzone bringen.“

„Summer Bowl ist anders“
Einer, der sich dem Vorhaben der Beez buchstäblich in den Weg stellen wird, ist Tristan Smodics, Cornerback bei den Robots. „Das Halbfinale ist abgehakt. Jetzt heißt es: Voller Fokus auf das Spiel um Platz drei“, gibt sich der MVP-Kandidat motiviert. Dass das Duell an der Hohen Warte steigt, hat für den TU-Studenten einen ganz besonderen Stellenwert. „Ich bin dort mit den Vienna Vikings aufgewachsen und habe schon früh davon geträumt, einmal hier zu spielen.“ Für ihn ist es folglich jedes Mal aufs Neue ein emotionaler Moment, auf das Feld zu laufen, während das Publikum ihm zujubelt. „Der Summer Bowl ist eben noch einmal etwas ganz anderes als ein normaler ACSL-Gameday, alles ist viel riesiger. Als wir letztes Jahr im Finale gegen die Uni Wien angetreten sind, haben wir nicht einmal unseren Coach verstanden. Es ist einfach brutal laut.“

Trotz der Halbfinal-Pleite gegen die Emperors bleibt der Plan der TU derselbe. „Wir schauen uns wie vor jedem Spiel an, welche Spielzüge der Gegner spielt und wo dessen Stärken beziehungsweise Schwächen liegen“, erklärt Head Coach Chris Oberpertinger, der durchaus lobende Worte für den Kontrahenten findet: „Man muss ganz klar sagen: Die erste Hälfte gegen die Tigers im Halbfinale, waren das Beste, was die Beez bislang gezeigt haben. Da musst du natürlich gewarnt sein, wir müssen uns vorbereiten, als wäre es das Finale - sonst wird es nicht gut aussehen.“

TU Robots Fans

(Bild: Anton Müller)

„Muss besser laufen“
Dennoch geht die TU als klarer Favorit in das Duell um Platz drei, was nicht zuletzt der starken Defensiv-Leistung zu verdanken ist. „Hier gehören wir sicher zu den Besten der Liga, da mache ich mir wenig Gedanken.“ Das Sorgenkind heißt viel eher Offense. „Es muss einfach besser laufen. Wir haben in den letzten Partien kaum Yards gemacht, das zerstört das Spiel und ist einfach zu wenig. Unsere Offense-Spieler müssen am Samstag für sich selbst beweisen, dass sie es draufhaben. Die Jungs haben es in sich, wir kriegen es bislang nur nicht aufs Feld.“