Rund 600 Menschen von unterschiedlichsten Organisationen protestierten am Sonntag in Innsbruck gegen die Tiwag-Kraftwerkspläne. Vor allem die Wasserableitung aus dem Ötztal ist umstritten, doch das ist laut Kritikern nicht der einzige Minuspunkt. Die Tiwag besänftigt . . .
Mobil gemacht hatten Naturschutzorganisationen, Gemeindevertreter und Bürgerinitiativen. Einige Demonstranten kamen mit Raftingboot und Kajak, um zu verdeutlichen, dass sie um das Wasser im Ötztal fürchten, das teils abgeleitet wird. Die Tiwag hatte schon im Vorfeld argumentiert, dass das Pumpspeicherkraftwerk für die Energiewende nötig sei. Nachteile für die Umwelt wolle man vermeiden. Wenn nicht anders möglich, werde man sie mit ökologischen Maßnahmen ausgleichen.
Moore nicht zerstören
Für Viktoria Auer von Global 2000 ist es aber keine Lösung, „die ökologisch wichtigen Moore des Platzertals deshalb zu zerstören“. Denn die Moore seien wichtige CO2-Speicher. Bettina Urbanek vom WWF bezeichnete das Vorhaben als „veraltet“, es sei „nicht umweltverträglich realisierbar“. Stattdessen sollten die Gelder für eine „Energiespar- und eine Fotovoltaik-Offensive“ verwendet werden.
Das Projekt ist nicht veraltet und nicht umweltverträglich realisierbar
Bettina Urbanek vom WWF
Enorme Dimensionen und Ableitung von Wasser
Für das Projekt plant die Tiwag, bis zu 80 Prozent des Wassers aus der Venter und Gurgler Ache ins 34 Kilometer entfernte Ötztal auszuleiten. Zudem würden im Platzertal neun Fußballfelder an Moorflächen geflutet. Der Staudamm wäre rund 120 Meter hoch.
Jakob Wolf, ÖVP-Klubobmann im Landtag und Bürgermeister von Umhausen, appellierte, die „Bedenken und Sorgen“ der Ötztaler Bevölkerung ernst zu nehmen. Er warnte auch vor einem „Drüberfahren“ in dieser Frage.
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