Seine Mutter erzählt
Teenager wollte in der „Titan“ Rekord aufstellen
Nach dem Tod von fünf Menschen an Bord des „Titanic“-Tauchboots kommen neue tragische Details ans Licht. Der 19 Jahre alte Brite Suleman Dawood, der zusammen mit seinem Vater Shahzada Dawood (48) an Bord war, wollte einen Weltrekord aufstellen, indem er in der Tiefsee einen Zauberwürfel löste (siehe auch Video oben).
Der 19 Jahre junge Mann hatte sich bei den Guinness World Records beworben und sein Vater hatte eine Videokamera mitgenommen, um den Rekordversuch zu filmen. „Er sagte: ‚Ich werde 3700 Meter unter dem Meeresspiegel bei der Titanic einen Rubik’s Cube lösen‘“, erzählte seine Mutter, Christine Dawood, im Gespräch mit der BBC.
Mutter tauschte mit Sohn Platz
Ursprünglich hätte Dawood selbst mit ihrem Ehemann den Tauchtrip zum Wrack der Titanic übernehmen sollen. Der wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Als das Abenteuer tatsächlich stattfinden sollte, habe sie ihren Platz zugunsten ihres Sohnes aufgegeben, „weil er unbedingt mitfahren wollte“, sagte sie.
Möglicherweise, um sich von der „Angst“ abzulenken, von der seine Tante Azmeh Dawood berichtet hatte, kam er auf die Idee, unter Wasser ein Weltrekord mit einem Rubik-Würfel zu lösen. Er habe das Drehpuzzle überall hin mitgenommen und in nur zwölf Sekunden lösen können, berichtet seine deutschstämmige Mutter.
„Titan“ zerbrach beim Abtauchen
Zum Weltrekordversuch kam es nie, zusammen mit Suleman Dawood und seinem Vater starben OceanGate-CEO Stockton Rush (61), der britische Geschäftsmann Hamish Harding (58) und der französische Titanic-Experte Paul-Henry Nargeolet (77) an Bord der „Titan“, als sie implodierte. Später wurde ein Trümmerfeld entdeckt, das darauf schließen ließ.
Christine Dawood war zusammen mit ihrer Alina (17) an Bord der „Polar Prince“, als das Tauchboot mitsamt ihrem Ehemann und Sohn von dort zu seiner letzten Reise aufbrach. An Bord habe man sich noch umarmt und Witze gerissen, berichtete die Witwe. „Ich war wirklich glücklich für sie, denn beide wollten das seit langer Zeit zusammen unternehmen“, so Dawood.
Blieb während Suchaktion auf Mutterschiff
Zusammen mit ihrer Tochter blieb sie an Bord des Mutterschiffs, während die Such- und Rettungsaktion lief. Nach 96 Stunden habe sie die Hoffnung verloren. Vermutlich starben die „Titan“-Insassen schon viel früher. Am Sonntag hielten Christine und Alina Dawood ein Trauergebet für ihre verstorbenen Angehörigen ab.
Gemeinsam wollten sie zu Sulemans Ehren lernen, wie man einen Zauberwürfel löst. Über die laufenden Ermittlungen zu der Tragödie wollte Dawood mit der BBC nicht sprechen. Auf die Frage, wie sie und ihre Tochter mit dem Unglück abschließen würden, sagte sie: „Gibt es so etwas? Ich weiß es nicht.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.