Für junge Frauen in Wien-Donaustadt wurde der Albtraum zum Alltag. Beginnend mit seinem 14. Geburtstag begann der heute 18-jährige Angeklagte, mehrere Frauen im Wohnhaus beharrlich zu verfolgen. Der Jugendliche wurde dabei immer bedrohlicher.
„Wieso machen Sie denn sowas?“, fragt die Richterin. „Einfach aus Spaß“, beteuert der angeklagte Jugendliche. Sehr lustig ist es aber nicht, was die Zeuginnen in Saal 301 im Wiener Landesgericht berichten: „Er ging mir bis zur U-Bahn nach, so nah, dass ich ihn hinter mir gespürt habe“, „Er lauerte mir ständig auf. Während ich mit dem Lift fuhr, lief er die Stiegen hinunter, um schon dazustehen, wenn die Tür aufgeht“, „Er stand mehrfach starr vor meinem Fenster und starrte ins Zimmer“. „Er blockierte mit der Hand die Tür, ging in mein Büro“, „Er verfolgte mich bis in die Garage, lief meinem Auto nach“, „Er klingelte und fragte, ob ich Stöckelschuhe trage“.
Er lauerte mir ständig auf. Während ich mit dem Lift fuhr, lief er die Stiegen hinunter, um schon dazustehen, wenn die Tür aufgeht.
Ein Opfer erinnert sich.
Damenschuhe vor die Türen der Opfer gestellt
Die Stöckelschuhe spielen in dem Fall eine zentrale Rolle. Für sie dürfte der Schüler einen Fetisch entwickelt haben. Mehrmals soll der bullige Jugendliche, dessen Eltern aus China stammen, selbst mit Stöckelschuhen im Stiegenhaus gesehen worden sein. Seinen Opfern stellte er hochgelegte Damenschuhe vor die Wohnungstüre: „Das war unheimlich“, erinnert sich ein Opfer.
Er stand mehrfach starr vor meinem Fenster und starrte ins Zimmer.
Eine Nachbarin berichtet.
Plötzliche Fußtritte von hinten
Das beängstigende Verhalten des Angeklagten steigerte sich stetig. So kam es laut der Frauen zu plötzlichen Fußtritten gegen den Knöchel. Einer anderen Dame stellte er "das Haxl". Doch nicht nur das: „Einmal hat er mich in den Lift verfolgt und zu stöhnen begonnen. Da hab ich gesehen, dass er neben mir masturbiert“.
Einmal hat er mich in den Lift verfolgt und zu stöhnen begonnen. Da hab ich gesehen, dass er neben mir masturbiert.
Eine der belästigten Frauen zur Richterin.
Ergänzendes Gutachten notwendig
Der passionierte Geigenspieler bekennt sich im Prozess teilweise schuldig. Im August sollen seine Eltern aussagen. Gerichtspsychiater Peter Hofmann wird den „Serientäter“ in der Justizanstalt Josefstadt aufgrund neuer Fakten ergänzend begutachten. Vertagt.
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