Kreml-Propaganda tobt:
Westliche Geheimdienste schuld an Putschversuch
Nach dem Wagner-Aufstand am vergangenen Samstag versucht der Kreml, die Ereignisse als eigenen Erfolg zu verkaufen und hat bereits ein paar Sündenböcke auserkoren. Zudem meldet sich Ministerpräsident Michail Mischustin nun zu Wort und ruft die Russen zu Einheit auf.
Das Volk müsse hinter Präsident Wladimir Putin stehen und das Land dürfe sich nicht spalten lassen, warnt der Politiker in einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung. Der Söldner-Aufstand habe die Stabilität Russlands herausgefordert, fügte er hinzu. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow brüstete sich, dass Moskau die „Situation“ ohne „weitere Verluste und Spannungen“ gelöst habe.
Besonders kreativ sind wieder einmal Russlands Propagandisten. Für sie war der „Marsch der Gerechtigkeit“ von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin der Versuch westlicher Geheimdienste, die Lage im Land zu eskalieren. Auch sei er ein „Reifetest“, den das Land nicht zum ersten Mal bestanden habe. Die Verluste des Verteidigungsministeriums und die Schäden an der Infrastruktur der Städte, in denen die Wagner-Söldner waren, werden dabei nicht sonderlich beachtet.
Inlandsgeheimdienst FSB am Werk
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB ist indes fleißig auf der Suche nach Übeltätern und nahm nach eigenen Angaben drei Personen wegen Kollaboration mit der Ukraine fest. Dabei handle es sich um einen Mann in der fernöstlichen Region Amur, der Geld an die Ukraine geschickt habe, um Drohnen und andere militärische Ausrüstung zu kaufen, teilt der FSB auf seiner Internetseite mit.
Zudem würden zwei Bewohner der Stadt Jalta auf der Krim beschuldigt, dem ukrainischen Geheimdienst Informationen über die Lage auf der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel angeboten zu haben. Darüber hinaus sollen sie sich den Angaben zufolge zu Anschlägen auf russische Militäreinrichtungen bereit erklärt haben.
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