Baubeginn in Angath

Unterinntalbahn: Stollen läutet letzte Phase ein

Tirol
27.06.2023 11:55

Der Tunnel bei Angath im Tiroler Unterland wurde am Montag bei einem Festakt angeschlagen, er wird später aber nur eine Rettungsvariante für die 20,5 Kilometer lange Hauptstrecke sein. Entscheidend für den Güterverkehr auf der Bahn wird dann auch, wie unsere deutschen Nachbarn agieren.

Der zweite Ausbauabschnitt der Unterinntalbahn reicht von Radfeld bis Schaftenau (Gemeinde Langkampfen). Dazwischen liegt Angath, wo am Montag ein sogenannter Rohbaustollen mit einer Feier angeschlagen wurde.

„Damit können wir die Geologie des Angerbergs erkunden. Denn letztlich entscheidet der Berg, was passiert und wie schnell Bauarbeiten wirklich vor sich gehen“, mahnte Judith Engel, Vorstandschefin der ÖBB Infrastruktur AG.  Der 2,6 Kilometer lange Stollen dient später auch als Logistikdrehscheibe für den Haupttunnel und wird letztlich zum Rettungstunnel.

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Damit können wir die Geologie des Angerbergs erkunden. Denn letztlich entscheidet der Berg, was passiert und wie schnell Bauarbeiten wirklich vor sich gehen.

Judith Engel, Vorstandschefin ÖBB Infrastruktur AG

Neubaustrecke führt zu zwei Dritteln in Tunneln
Allein am nun begonnenen Stollen wird bis 2025 gebaut, bis 2034 soll die Neubaustrecke (20,5 Kilometer, davon 14,4 Meter Tunnel) in Betrieb gehen. Züge können mit bis zu 230 km/h durchbrausen. Anknüpfend an den Brenner Basistunnel und als Teil des europäischen Netzes von Skandinavien bis zum Mittelmeer.

(Bild: Moser Andreas)

„Die Kapazitäten werden deutlich erhöht. Ich wünsche mir, dass sich die deutsche Politik auch um die Zulaufstrecken kümmert“, sagte Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ). Nur so könnten die neuen Bahnstrecken in Tirol auch ihr volles Potenzial ausschöpfen. Ein Pluspunkt ist auch die Entlastung des derzeit schon sehr stark ausgelasteten Knotenpunktes Wörgl.

Bürgermeister loben offenes Ohr für Anliegen
Das Mega-Projekt bringt für Anrainer natürlich einige Belastungen mit sich. Sandra Madreiter-Kreuzer, Bürgermeisterin von Angath, lobte aber die Kooperation mit den ÖBB und der federführenden Firma BeMo Tunnelling GmbH. „Vor wenigen Tagen ging es um große Staubwolken, es wurde rasch eine Lösung gefunden. Die Staubschutzwände wurden von einem auf vier Meter erhöht“, nannte sie ein Beispiel.

Begegnungen „auf Augenhöhe“ konstatiert auch Walter Osl, Bürgermeister von Angerberg. Er sagte aber auch: „Verkehr, Staub und Lärm werden große Einschränkungen sein. Man muss diese so gering wie möglich halten.“ Die Bevölkerung werde genau hinsehen, was rund um diese Großbaustelle passiert.

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