„Herausforderungen“

Putins erste Videobotschaft nach Söldner-Aufstand

Ausland
26.06.2023 16:27

Zwei Tage nach dem Putschversuch der Söldnergruppe Wagner versucht die russische Regierung nun offenbar, möglichst den Anschein zu vermitteln, dass die Situation wieder entschärft worden ist. Während Ministerpräsident Michail Mischustin das Land zur Geschlossenheit und Unterstützung für Präsident Wladimir Putin aufrief, meldete sich der Kremlchef am Montag erstmals seit dem Söldner-Aufstand mit einer Videobotschaft.

In seiner ersten verbreiteten Erklärung nach dem Aufstand der Wagner-Söldner ging Putin nicht auf die Geschehnisse vom Wochenende ein. Über die Internetseite des Präsidialamts wurde eine Erklärung des Staatschefs veröffentlicht, in der er den Teilnehmern eines Industrieforums gratulierte. Dabei handelte es sich vorwiegend um junge Wissenschaftler und Techniker.

Der Präsident lobte die „stabile“ Arbeit der russischen Industrie „angesichts ernster Herausforderungen von außen“. „Die Entwicklung der russischen Industrie hängt von der Qualität ihrer Spezialisten ab“, so Putin weiter. Von wann die Aufnahme stammt, ist nicht klar. Sie könnte natürlich auch bereits vor dem Wochenende aufgezeichnet worden sein.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die bisher größte interne Herausforderung in seinen rund 23 Jahren an der Macht überstanden. (Bild: AP)
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die bisher größte interne Herausforderung in seinen rund 23 Jahren an der Macht überstanden.

Aktuelles Video von Verteidigungsminister?
Zweifel gibt es auch an der Authentizität einer Videoaufnahme, die Verteidigungsminister Sergej Schoigu während eines Frontbesuchs in der Ukraine zeigen soll. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti lauschte der Minister dort dem Bericht von Generaloberst Jewgeni Nikiforow und hielt ein Treffen mit Kommandeuren ab. Einige russische Militärblogger glauben aber, dass es sich um keine aktuelle Aufnahme handelt.

Wo ist Söldner-Chef Prigoschin?
Von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin gibt es aber nicht einmal solche Aufnahmen. Er ist seit seinem Abzug aus Rostow am Don spurlos verschwunden, soll sich in Weißrussland aufhalten.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin verließ die russische Stadt Rostow am Don in einem Geländewagen. Seitdem ist sein Schicksal ungewiss. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin verließ die russische Stadt Rostow am Don in einem Geländewagen. Seitdem ist sein Schicksal ungewiss.

Am vergangenen Wochenende war in Russland ein lange schwelender Machtkampf zwischen der regulären Armee und der privaten Söldner-Gruppe Wagner eskaliert. Unter der Führung von Prigoschin besetzten die Wagner-Söldner am Samstag etwa die südrussische Stadt Rostow am Don und drohten mit einem Marsch auf Moskau. Am Samstagabend dann beendete Prigoschin den Aufstand überraschend wieder.

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