Sozial- und bildungspolitischer Meilenstein im Burgenland: Um Kindern die Zukunft nicht zu verbauen und die Eltern finanziell zu entlasten, investiert das Land 1,95 Millionen Euro. Der Bund soll dem Beispiel folgen.
Das Angebot der kostenlosen Nachhilfe richtet sich an alle burgenländischen Kinder und Jugendlichen an Volks-, Mittel- und Polytechnischen Schulen, die sich in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch oder in den Minderheitensprachen mit einer negativen Beurteilung konfrontiert sehen.
Die Nachhilfe wird ab Herbst von der jeweiligen Schule organisiert und im Einzel- oder Kleingruppenunterricht umgesetzt. Dafür schafft das Land 32 zusätzliche Dienstposten für Lehrkräfte.
Doskozils Appell an den Bildungsminister
„Die Ausgaben für private Nachhilfe sind eine große finanzielle Belastung für die Eltern. Aber schulischer Erfolg und die Zukunft der Kinder dürfen nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig sein“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der sich auch an den Bund richtete: „Wir im Burgenland haben die Lehrkräfte und Mittel, um diese Initiative umzusetzen. Wir zeigen, dass es geht, und ich appelliere an den Bildungsminister, dieses Nachhilfeangebot auch für die Bundesschulen ins Auge zu fassen, wo der Bedarf an kostenloser Nachhilfe sicher genauso groß ist – vor allem, wenn es in Richtung der Matura geht.“
Alarm nach dem Leistungsabfall
Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz präzisierte die Umsetzung. „Konkret erhalten Eltern ab dem Schuljahr 2023/24, sobald bei einem Schüler ein Leistungsabfall festgestellt wird, das Angebot der kostenlosen Nachhilfe. Dann können sie ihr Kind beim Klassenlehrer anmelden.“ Es sei möglich, mehrere Nachhilfen parallel in Anspruch zu nehmen.
Positive Reaktionen gibt es seitens der Arbeiterkammer Burgenland. „Jedes Kind hat ein Recht auf kostenlose Bildung, deshalb ist es umso erfreulicher, dass sich in Sachen Gratisnachhilfe was tut“, so AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Die Projektkosten – 1,95 Millionen Euro – trägt zur Gänze das Land.
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