Die Eishockey-Welt blickt in der Nacht auf Donnerstag zum NHL-Draft nach Nashville Der Vorarlberger David Reinbacher gilt als sehr heiße Aktie für einen Top-5-Draft, hatte sich vergangene Saison über den Schweizer Klub Kloten und die A-WM in Tampere ins internationale Rampenlicht gespielt. Mit der „Krone“ plauderte der 18-Jährige über seine Eindrücke und Erwartungen.
„Krone": David, wie groß ist die Aufregung so wenige Stunden vor dem Draft?
David Reinbacher: Ich muss gestehen, sehr groß. Jetzt geht es so richtig los, wird das Kribbeln immer stärker. Ich bin schon gespannt, wohin für mich die Reise gehen wird.
Es gilt als fix, dass Du bereits in der ersten der insgesamt sieben Runden gezogen wirst. Welche sind deine Erwartungen?
Ich will sehr rasch und so früh wie möglich gepickt, sprich von einem Klub gezogen werden. Sollte es dazu kommen, wäre es noch viel schöner, sollte ich zugleich als erster Verteidiger zum Zug kommen.
Du warst einer von rund 100 Spielern, die zuletzt in Buffalo zum NHL-Scouting-Combine geladen waren, dort allen Top-Teams Rede und Antwort standen und auch ihre Fitness unter Beweis stellten.
Ja, das war eine tolle Erfahrung, es war cool, all die General Managers und Scouts kennenzulernen. Es ist etwa nicht alltäglich, sich mit einer Legende wie Steve Yzerman unterhalten zu können.
Es ist bekannt, dass bei diesen Gesprächen, die jeweils 20 bis 30 Minuten dauern, Eishockey bei weitem nicht das einzige Thema ist.
Ja, es waren auch ungewöhnliche Fragen dabei, vom Zweiten Weltkrieg bis hin zu Bankautomaten. Die Vereine wollen jeden Spieler besser kennenlernen, die mentale Bereitschaft aus ihm herauskitzeln. Ob man nach dem 20. Gespräch, noch immer genau so fit ist oder langsam müde wird von den oft gleich fragen. Da musst stets authentisch bleiben.
Die Saison dauerte für dich heuer durch dein A-WM-Debüt in Tampere bis 22. Mai. Wie lange hast Dir danach eine Pause gegönnt?
Eigentlich nur drei Tage. Nach meiner Rückkehr aus Finnland habe ich rasch wieder zu trainieren begonnen, nach einer Woche in Kloten bin ich schon zum Combine geflogen.
Das heißt, ein Aufenthalt in der Heimat war nicht möglich?
Nein, ich war schon längere Zeit nicht mehr zu Hause in Vorarlberg. Umso mehr freue ich mich, dass meine Familie seit Montag hier in Nashville ist: Oma, Opa, Papa, Taufpate, Bruder. Sie werden mir beim Draft mit mir mitfiebern.
Wie schaute dein persönliches Fazit betreffend die A-WM in Tampere aus?
Dass ich im körperlichen Bereich noch stärken werden und mich auch technisch noch verbessern muss.In Tampere matchte ich mich mit überragenden Spielern, die entweder aus der NHL oder einer anderen Top-Liga kamen, bereits Stanley-Cup-Sieger oder auch Weltmeister waren. Das war für mich eine gute Standort-Bestimmung; zu sehen, wie weit ich bin, wo ich mich verbessern muss.
Wurdest du während des Combines in Buffalo auch auf die WM angesprochen?
Ja klar. Viele Klubs waren vor Ort in Tampere, um dort noch einen weiteren Eindruck von mir erhalten. Ich bekam diesbezüglich ein gutes Feedback, die Leute waren zufrieden mit mir. Von dem bin ich auch zufrieden. Jetzt ist einfach noch Zeit zum Genießen und Schauen, wie der Trade verläuft.
Hast du dich bei deinem Vorarlberger Landsmann Marco Rossi, der 2020 von Minnesota an neunter Stelle gepickt worden, war, erkundigt, was dich da beim Draft erwartet?
Ja, ich habe mit ihm das eine oder andere Gespräch geführt. Üben den Draft, die AHL, die NHL und darüber hinaus - wie man sich generell dort das Leben organisiert. Da kamen viele Fragen auf, haben wir uns lange unterhalten, was sehr hilfreich für mich war.
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