Bevor dieses Wochenende der Große Preis von Österreich gefahren wird, blickte die „Krone“ mit Formel-1-Experte Alexander Wurz auf die Gefahren des Red Bull Rings. Fazit: Wenn es Überraschungen gibt, dann in Spielberg!
Papa Franz Wurz war einst federführend bei der Wiederbelebung des alten A1-Rings. Am runderneuerten Gelände quälte sich dann Alexander Wurz selbst durch die a-typischen Kurven, fuhr mit einem fünften Platz (1999) das zweitbeste österreichische Ergebnis in der Ring-Geschichte ein. Der nunmehrige ORF-Experte und Fahrervertreter ist damit einer, der die Tücken in Spielberg so gut kennt wie seine Westentasche.
1. Voll in die Eisen:
Mit Vollspeed nach einer DRS-Zone geht’s Richtung erster Kurve - bergauf! „Verpasst man einen Kurveneingang um einen halben Meter, ist man sofort im rutschigen Teil der Strecke.“ Das Spannende: „In Spielberg verändert sich die Strecke, wird schneller! Das kennen wir sonst aus Monaco oder Budapest. Das heißt, in puncto Setup musst du quasi vorhersagen können, bist immer hinten nach“
2. Gefährliches Gefälle:
Die wohl markanteste Stelle am Ring! „Das Quergefälle ändert sich in der Kurve, dadurch gibt’s mehrere Linien, die man wählen kann. Man fährt sie selten perfekt und es passiert eigentlich fast immer irgendwas. Wenn zwei sich dort bekämpfen, schließt schnell einmal ein Dritter im Windschatten auf. An dieser Stelle hatten wir in der Vergangenheit oft die meisten natürlichen Überholmanöver einer Saison, das heißt ohne DRS-Unterstützung. Die Piloten fahren sehr nahe auf, bremsen spät. Da wird’s spannend und turbulent.“
3. Bier-Bogen:
Hat man das „Gefälle“ überbrückt, gibt’s allerdings kein Durchschnaufen. „Wenn es dich nicht in der Spitzkehre erwischt, dann vielleicht in der ehemaligen Gösser-Kurve (Anm. jetzt „Rauch-Kurve“). Hier wird jeder Fahrfehler eiskalt bestraft, es geht bergab, es wird schnell rutschig.“ Nicht umsonst wurde just an dieser Stelle der Ring einst umgebaut. Mittlerweile ist die Durchfahrtsgeschwindigkeit der Kurve deutlich geringer.
4. Sand im Getriebe:
Lässt die Anspannung nach den ersten „hinterlistigen Kurven“ nach, lauert die Gefahr auch abseits der Strecke. „Die Kiesbetten! Es ist in Spielberg nicht so wie auf anderen Rennstrecken, wo du nach einem Fehler auf Asphalt ausrollst. Obwohl du kaum Highspeed-Kurven am Ring hast, herrscht immer die Gefahr, dass du im Kiesbett landest.“
Keine „gmahde Wiesn“
Alles ist angerichtet für ein Renn-Wochenende der Extraklasse! „Ich erwarte mir spannendes Racing, besonders im mittleren Teil des Feldes, da sind alle so knapp beieinander“, so Wurz, der ganz vorne Red Bull in die Favoritenrolle schiebt. „Sie haben ein Auto mit gutem Top-Speed, dazu in langsamen Kurven guten Abtrieb und auf den Geraden wenig Luftwiderstand. Das ist am Red Bull Ring gefragt. Max Verstappen hat natürlich alle Chancen, in Spielberg den Ton anzugeben.“
Die Verfolger? Im Vorjahr gewann Charles Leclerc im Ferrari - es war bis dato aber der letzte Sieg für die Scuderia. „Bei Ferrari kann man aktuell schwer einschätzen, mit welchem Paket sie kommen. Aber das ist Spielberg, das ist nie eine ’gmahde steirische Wiesn’.“
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