„Nur“ Missbrauch

Vergewaltigung erwiesen, trotzdem Freispruch

Österreich
27.06.2023 18:06

Mehrere Mädchen wurden von einem Jugendlichen missbraucht. Der 22-Jährige präsentiert sich im Landesgericht Eisenstadt als Unschuldslamm.

Von 2017 bis 2019 soll der Angeklagte mehrere Mädchen im Alter von elf bis 13 Jahren sexuell missbraucht haben. Bei Beginn der Taten war der Beschuldigte selbst erst 17 Jahre alt. Mit 19, so schilderte es ein späteres Opfer, habe er seine eigene Freundin (damals 15) vergewaltigt.

„Ich wusste nicht, dass das nicht normal war“
Der Angeklagte wurde aus der U-Haft vorgeführt. „Er war mein erster Freund. Ich wusste nicht, dass das nicht normal war, was er gemacht hat“, so eine heute 19-Jährige als Zeugin. Von Missbrauch oder Vergewaltigung wollte Marcel D. nichts wissen. Einzelne sexuelle Kontakte räumte er zwar ein, die seien jedoch einvernehmlich gewesen. Außerdem hätten die Mädchen älter als 14 gewirkt.

Drei Jahre teilbedingt
Das Gericht erkannte die Vergewaltigung, sprach den Täter in dem Punkt aber frei: „Sie haben das Delikt begangen, man kann Ihnen den Vorsatz aber nicht nachweisen.“ Für den sexuellen Missbrauch gab es drei Jahre, zwei davon bedingt. Nicht rechtskräftig.

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