Angriff auf Kramatorsk

Restaurant von Rakete getroffen: Mehrere Tote

Ausland
28.06.2023 09:07

Der ukrainische Präsident sprach am Dienstag angesichts neuer Vorstöße in von russischen Truppen besetzte Gebiete von einem „glücklichen Tag“. Dennoch gab es auch an diesem Tag zahlreiche Todesopfer - darunter auch zivile - zu beklagen. So starben bei einem russischen Raketenangriff auf das Zentrum der ostukrainischen Stadt Kramatorsk am Abend mindestens zehn Menschen, darunter drei Kinder. Mindestens drei Personen werden noch unter den Trümmern vermutet.

Die russische Armee habe Kramatorsk am Dienstagabend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Restaurant getroffen, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit. Neben dem Restaurant seien mehrere Häuser beschädigt worden. Unter den Verletzten sei auch die ukrainische Schriftstellerin Victoria Amelina und der kolumbianische Autor Hector Abad. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten. Es wurden mindestens 56 Verletzte gezählt. „Das ist das Stadtzentrum. Das waren öffentliche Restaurants, die von Zivilisten bevölkert waren“, sagte der Gouverneur der Region Donesk, Pawlo Kyrylenko.

Selenskyj: „Russland verdient nur eines: Niederlage und Tribunal“
Ukrainischen Sicherheitskräften zufolge handelte es sich um zwei Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300. Ukrainische Medien berichteten, dass sich ausländische Militärausbilder in der Stadt befänden. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow behauptete am Mittwoch, dass man in der Ukraine nur militärische Ziele an und keine zivilen angreife. „Angriffe werden nur auf Objekte ausgeführt, die in irgendeiner Weise mit der militärischen Infrastruktur verbunden sind“, sagte er.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow

Kramatorsk ist die letzte Großstadt in der Ostukraine, die von der Regierung in Kiew trotz mehrerer Angriffswellen gehalten werden konnte. Präsident Selenskyj erklärte in seiner täglichen Videoansprache: „Solcher Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal.“

Unterdessen hat die US-Regierung weitere Militärhilfen für das kriegsgebeutelte Land zugesagt. Das Verteidigungsministerium kündigte am Dienstag in Washington ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 500 Millionen US-Dollar (rund 458 Mio. Euro) an. Darin enthalten sind etwa Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme, Bradley-Schützenpanzer, Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Minenräumausrüstung sowie Wärmebildsysteme und Nachtsichtgeräte.

Pentagon: Seit Kriegsbeginn 40,6 Mrd. Dollar Militärhilfe
„Wir werden die Ukraine weiterhin bei der Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität gegen die russische Aggression unterstützen“, sagte die stellvertretende Sprecherin des Weißen Hauses, Olivia Dalton. Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von rund 40,5 Milliarden US-Dollar (rund 37 Mrd. Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

US-Präsident Joe Biden zählt zu den engsten Verbündeten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. (Bild: APA/AFP/Dimitar Dilkoff)
US-Präsident Joe Biden zählt zu den engsten Verbündeten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

EU-Hilfen aufgestockt
Die EU-Staaten haben erst kürzlich die Finanzmittel für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine und andere Partnerländer um weitere 3,5 Milliarden Euro aufgestockt. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen bei ihrem Treffen Ende der Woche auch ihre „Unterstützung für die Ukraine und ihr Volk, solange es nötig ist“, bekräftigen.

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