Pyrrhussieg erzielt?
Aufstand in Russland: „Putin als Narr entlarvt“
Der Kurzzeit-Aufstand des Wagner-Anführers Jewgeni Prigoschin sorgte für Chaos, Machtverschiebungen und Rätselraten. Der Historiker Sergey Radchenko, der die politische Lage in Russland genau beobachtet, ordnet die Situation ein. Mit krone.at sprach der gebürtige Russe über Putins angeknackste Autorität und das „Liebe-Hass-Dreieck“ zwischen Putin, Prigoschin und Lukaschenko.
krone.at: Sie haben bereits Ende Mai gesagt, dass Wagner-Anführer Jewgeni Prigoschin wohl auf eine günstige Gelegenheit wartet, um im Machtkampf einzugreifen, in der Nacht auf Samstag sah er die Zeit offensichtlich gekommen. Können Sie weitere Ereignisse vorhersagen?
Sergey Radchenko: (lacht) Ich bin Historiker, ich bin nicht bekannt für gute Prognosen, auch wenn ich froh bin, dass ich den Konflikt zwischen Putin und Prigoschin richtig erkannt habe. Als Prigoschin am 9. Mai den „Opa“ kritisierte, sagten viele, das ist ein ausgeklügelter Plan, in den Putin eingeweiht ist. Ich sagte damals: „Nein, das untergräbt offensichtlich Putins Autorität, in Putins System macht man das nicht so einfach.“ Er reagierte darauf, und das Ergebnis sehen wir jetzt alle. Ich habe es aber nicht vorhergesehen, ich weiß nur, wie Putins System funktioniert.
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